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ÖLV-Team holt Edelmetall

Unverhofft kommt oft... Österreich hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin sensationell eine zweite Medaille gewonnen. Österreichs Marathon-Team - in der Besetzung Lemawork Ketema, Peter Herzog, Christian Steinhammer und Valentin Pfeil - belegte hinter Italien und Spanien den völlig unverhofften dritten Rang und holte damit die insgesamt 11. EM-Medaille in der ÖLV-Geschichte. 

Lemawork Ketema belegte in der Einzelwertung mit einer persönlichen Bestzeit von 2:13:22 Stunden den achten Platz, Teamkollege Peter Herzog kam in 2:15:29 (ebenfalls persönliche Bestleistung) als Zehnter ins Ziel. Christian Steinhammer (41./2:20:40) vollendete als 41. (2:20:40 Stunden) den Teamerfolg. Valentin Pfeil musste aufgeben.

Die besten drei Zeiten pro Mannschaft werden für die Team-Wertung herangezogen. Die Team-Wertung gewann Italien in 6:40:48 vor Spanien (6:42:43) und Österreich (6:49:29), das u.a. favorisierte Nationen wie die Schweiz, Polen, Deutschland, die Ukraine oder Frankreich deutlich auf Distanz hielt.

 

Es herrschte am Sonntag zunächst noch Verwirrung darüber, ob die Marathon-Team-Bewerbe wie bisher nur zum Europacup zählen oder doch zur EM. Dass es erstmals Medaillen für die Marathon-Team-Wertung gibt, überraschte auch den Österreichischen Verband (ÖLV).

 

Bereits am Mittwoch hatte Lukas Weißhaidinger Bronze im Diskuswerfen der Männer gewonnen. Zwei Medaillen bei einer EM hatte Österreich zuletzt 1969 in Athen gewonnen, als Liese Prokop im Fünfkampf Gold eroberte und Maria Sykora Bronze über 400 m.

 

Lemawork Ketema lief bis 27 Kilometer in der Spitzengruppe mit. „Das Tempo war hoch, aber es ist gut gegangen. Ich bin es so angegangen, wie ich es wollte. Es ging von der Hitze her, ich habe mir immer Wasser drübergeschüttet“, meinte der gebürtige Äthiopier.

 

„Unglaublich! Ich habe relativ zügig angefangen, ich habe mich bombenmäßig gefühlt. In der letzten Runde habe ich extrem gebüßt, aber die Stimmung war grenzwertig pervers. Das hat so gepusht. Eines der geilsten Erlebnisse meines Lebens. Ich habe mich top darauf vorbereitet, mir ist alles aufgegangen. Ich bin megaglücklich. Und die Teamleistung mit den Kollegen ist das Schönste, das es gibt“, freute sich Peter Herzog. „Ich hatte Kälteverbände herum, die waren sensationell. Ich hatte einen Eisspray mit, den habe ich mit anderen Athleten geteilt.“ 

 

Christian Steinhammer gab sich erleichtert: „Meine Saison war nicht so leicht. Der Wien-Marathon war mein Tiefpunkt. Für mein Selbstvertrauen ist es ganz wichtig, dass ich bei diesem Marathon gefinisht habe. Ich habe gesehen, Valentin steigt aus, da wusste ich, ich muss durchkommen. Sonst hätte ich die Leistungen der anderen zunichtegemacht. Platz drei ist sensationell, das hätten wir uns nicht erträumt. Ich bin einfach nur happy.“

 

Für Valentin Pfeil kam das Rennen nach seinem Achillessehnenriss im Dezember noch zu früh: „Ich bin sehr enttäuscht, aber ich freue mich natürlich mit den anderen drei. Das Rennen war für mich zu früh und zu hart, um Land zu sehen.“

 

 

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