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ÖSV-Adler im Aufwind

Mittwoch, 25. Dezember 2024
 

Die österreichischen Skispringer reisen nach einer beeindruckenden Generalprobe in Engelberg mit breiter Brust zur 73. Vierschanzentournee.

Mit einem historischen Dreifachsieg – dem ersten vor einer Tournee seit 45 Jahren – demonstrierten Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft ihre starke Form. Nun peilen die ÖSV-Adler den ersten österreichischen Gesamtsieg bei der Tournee seit 2014/15 an, als Kraft triumphierte.

„Das Ziel ist natürlich, dass der Adler in Österreich bleibt“, sagte ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher mit Blick auf die Trophäe für den Gesamtsieg. Cheftrainer Andreas Widhölzl sieht das ebenso: „Die Ausgangssituation ist sehr positiv, wir sind gut aufgestellt."

Florian Liegl, Sportlicher Leiter der Skispringer, warnt: "Das, was bisher passiert ist, ist sehr positiv. Aber es ist keine Garantie, dass wir uns bei der Tournee was abholen."

Am Freitag reist das ÖSV-Team ins Quartier im Kleinwalsertal, bevor am Samstag die Qualifikation für das Auftaktspringen in Oberstdorf (16.30 Uhr, live in ORF1) stattfindet. Widhölzl betonte, dass trotz der Weihnachtspause die Konzentration hoch bleiben müsse. „Nicht auf die faule Haut legen, es geht ja schnell wieder weiter“, gab der Trainer seinen Athleten mit.

"Sind in der Jägerrolle"

Als Favorit gilt weiterhin Pius Paschke, der fünffache Saisonsieger aus Deutschland, der auch das Gelbe Trikot trägt. „Das heißt nicht, dass er eine Formkrise hat. Er ist sicher nach wie vor der Favorit als Gesamtweltcup-Führender. Aber wir sind in der Jägerrolle und fühlen uns wohl dabei“, sagte Widhölzl.

Auch Stefan Kraft sieht Paschke trotz schwächerer Ergebnisse in Engelberg als stärksten Konkurrenten: „Es war schon anders, die Spur war langsamer. Auch wenn er geschwächelt hat, er ist schon stark drauf.“ Tschofenig ergänzte: „Pius ist im Gesamtweltcup vorne und war bis jetzt konstanter als wir. Wir dürfen ihn ein bisschen jagen. Er wird zu schlagen sein.“

Spannung im LänderMatch

Mit je fünf Saisonsiegen für Österreich und Deutschland deutet sich ein spannendes Ländermatch an. Beide Nationen sehnen sich nach einem Tourneesieg, der für Österreich letztmals 2014/15 und für Deutschland 2001/02 gelang. Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan bleibt bisher unter den Erwartungen, doch Tschofenig mahnt zur Vorsicht: „Kobayashi darf man bei der Tournee nie abschreiben, da ist er immer stark und er kam zuletzt auch besser in Form.“

Für die heimischen Springer steht der Teamgeist im Vordergrund. „Das bringt einfach eine gewisse Gelassenheit ins Team, wenn nicht nur einer performen muss“, erklärte Tschofenig. Kraft betonte die Vorteile der starken Mannschaftsleistung: „Vielleicht bringen wir da heuer wirklich einen durch. Wir sind brutal stark, die Voraussetzungen sind gut, und wir können uns gegenseitig hochpushen.“

Der ÖSV lässt Stephan Embacher, Michael Hayböck, Jan Hörl, Stefan Kraft, Markus Müller, Maximilian Ortner und Daniel Tschofenig bei der Vierschanzentournee abheben. Bei den Bewerben in Innsbruck und Bischofshofen darf zusätzlich auch noch ein nationales Kontingent starten.

Die 73. Vierschanzentournee verspricht über den Jahreswechsel spannendes Skisprungspektakel vor tausenden Fans in Oberstdorf (29. Dezember), Garmisch-Partenkirchen (1. Jänner), Innsbruck (4. Jänner) und Bischofshofen (6. Jänner).

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