Olympia als „Heimspiel“
Es wird langsam Winter! In der kanadischen Metropole Montreal beginnt am Wochenende die Weltcupsaison im Short Track Eisschnelllauf. Mit Nicolas Andermann, Tobias Wolf und Matthias Wolfgang sind drei rot-weiß-rote Athleten im Einsatz.
Insgesamt warten in diesem Winter sechs Stopps der Short Track World Tour, wie Weltverband ISU den Weltcup nun umbenannte, wovon zwei in Nordamerika sind, zwei in Asien und zwei in Europa.
Das Rennprogramm erfuhr auch einige Änderungen, so werden an den Rennwochenenden nur mehr drei Einzelstrecken gelaufen, dafür darf aber jeder Athlet an diesen teilnehmen, was zuvor noch mit einem Einzelstart pro Wettkampftag eingeschränkt war. Die ersten Runden werden über alle Distanzen am Freitag ausgetragen, ehe dann die Main Session am Samstag- und Sonntagnachmittag stattfindet.
Neu ist hier, dass die besten 20 Athletinnen oder Athleten des Weltcups um eine Runde vorgesetzt sind, weswegen in der ersten Runde alle anderen Starterinnnen und Starter, die drei Österreicher eingeschlossen, nur mehr um die Hälfte der verfügbaren Aufstiegsplätze laufen. Auch die so genannte Repechage, Hoffnungsläufe, die am Samstag- und Sonntagvormittag gelaufen werden und wo pro Disziplin zwei Startplätze für die Main Session winken, wurde auf maximal 40 Athletinnen oder Athleten reduziert.
"Fair ist das nicht"
"Es ist gut, dass wir nun alle Distanzen problemlos fahren können, aber gerade wir kleinere Nationen haben nun schon fix drei Läufe mehr in den Beinen, ehe wir gegen die Besten der Welt antreten müssen. Wirklich fair ist das nicht", kommentiert Nicolas Andermann die Regeländerungen.
Der 25-Jährige hat sich mit seinen Teamkollegen wieder in Bormio auf die Saison vorbereitet, wo das österreichische Nationalteam dank einer Trainingskooperation mit Italien viel Eiszeit bekommt.
"Meine Vorbereitung war ganz okay, leider durch eine Verletzung unterbrochen, weshalb es zuletzt noch einiges an Aufholbedarf gab", so der Wiener, der im Juni beim Radtraining zu Sturz gekommen war und sich einen vierfachen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte. "Ich freue mich jetzt aber auf die ersten Weltcup-Rennen!"
"Gut für die Form"
Sein 19-jähriger Teamkollege Tobias Wolf präsentierte sich zuletzt mit schnellen Zeiten beim Bormio Cup. "Ich habe im Sommer gemerkt, dass ich wieder ein Stück näher an die Weltspitze herangekommen bin. Wichtig ist, dass ich vor allem taktisch neue Erfahrungen sammle beim Weltcup und gegen Topfahrer aktiver bin in den Rennen", blickt er voraus. Der junge Steirer war mit seiner Vorbereitung sehr zufrieden: "Die Monate in Bormio waren intensiv aber gut für die Form."
Generalprobe für Olympia
Neben den sechs Weltcups warten heuer auch wieder Europameisterschaften, die Mitte Januar in Dresden sowie die Weltmeisterschaften Mitte März in Peking. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Mailand beginnt erst in der kommenden Saison, dafür werden die ersten vier Weltcups der Saison 2025/26 herangezogen. In der lombardischen Hauptstadt gibt es aber heuer einen Stopp, der als Generalprobe für die Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026 zählt. "Mit unserem Trainingsstützpunkt in Bormio wird das schon fast zum Heimrennen", grinst Wolf.