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Olympia-Generalprobe in Innsbruck

Dienstag, 18. Juni 2024
 

In sechs Tagen startet der IFSC Climbing World Cup Innsbruck 2024. Vom 24. bis 30. Juni finden in der „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrum Innsbruck vier internationale Bewerbe in sieben Tagen statt. Während die Aufbauarbeiten auf Hochtouren laufen, bereiten sich Österreichs Kletter-Asse intensiv auf das erste Saison-Highlight vor. Jessica Pilz und Jakob Schubert nützen den Heim-Weltcup auch als Generalprobe für die Olympischen Spiele Paris 2024.

Am Areal des Kletterzentrum Innsbruck ist dieser Tage viel los. Es wird gehämmert, geschraubt und gebohrt, schließlich biegen die Aufbauarbeiten für den IFSC Climbing World Cup Innsbruck 2024 auf die Zielgerade ein. „Die Boulderwand ist quasi fertig, das ist das Kernstück und stets eine große Aufgabe. Jetzt geht es um die letzten Feinheiten und Detailarbeiten. Wir freuen uns schon, wenn es in weniger als einer Woche losgehen kann“, sagt Julia Pinggera, Verantwortliche im Kletterverband Österreich (KVÖ) für den Weltcup.

Tickets werden für Donnerstag bis Samstag benötigt, von Montag bis Mittwoch ist der Eintritt frei. Die Nachfrage ist groß. „Wir waren überrascht, wie schnell die Tickets verkauft wurden. Die Weltcup-Pässe waren innerhalb von 14 Stunden weg, das war beeindruckend. Am Freitag und Sonntag sind wir ausverkauft, für Donnerstag und Samstag gibt es noch Eintrittskarten“, so Pinggera. Bis zu 3.000 Fans passen pro Tag auf das Areal. „Mehr geht nicht, weil der Platz begrenzt ist. Es wird jedenfalls eine volle Hütte, die Stimmung wird mit Sicherheit großartig.“

Schubert: „Will es mir und den anderen beweisen“

Die Atmosphäre macht den Weltcup in Innsbruck-Tirol weltweit einzigartig, das bestätigen auch die Athlet:innen. „Ich bin aus Innsbruck, Bewerbe vor der Haustüre sind immer besonders. Freunde und Familie sind da, man hat das Gefühl, dass man das ganze Publikum kennt. Die Stimmung ist immer mega, die Kulisse mit der Nordkette ohnehin sensationell.“

Was den IFSC Climbing World Cup Innsbruck auszeichnet, weiß der sechsfache Weltmeister: „Es gibt keinen internationalen Athleten, der noch nicht hier trainiert hat, deswegen fühlt es sich für alle vertraut an. Außerdem merkt man, wenn ein Publikum etwas vom Klettern versteht. In den passenden Momenten gepusht zu werden, ist sehr wichtig.“

Schubert startet im Bouldern und Vorstieg, für ihn ist der Heim-Weltcup der letzte Auftritt vor den Olympischen Spielen in Paris. „Hinter den Olympischen Spielen ist es der zweitwichtigste Wettkampf des Jahres. Ich will beweisen, dass ich in Top-Form bin – mir selbst und den anderen. Das Ziel ist, in beiden Disziplinen vorne dabei zu sein.“

Nach dem Auftritt vor heimischer Kulisse sind es noch 35 Tage bis zu den olympischen Kletterbewerben, die in der zweiten Woche der Olympischen Spiele stattfinden. Schubert setzt in der unmittelbaren Vorbereitung auf sein Erfolgsrezept. „Bei den Großevents in der Vergangenheit habe ich mir davor immer ein Monat Zeit genommen, um mich auf das Training zu konzentrieren und mich zu fokussieren. Da hat es immer gut funktioniert, deswegen versuche ich es heuer genauso. Ich will bei den Olympischen Spielen in der bestmöglichen Verfassung an den Start gehen, und hoffentlich erneut eine Medaille mit nach Hause nehmen.“

Pilz: „In meinem zweiten Wohnzimmer“

Auch Jessica Pilz, wie Schubert bereits fix für Paris qualifiziert, will den IFSC Climbing World Cup Innsbruck als Gradmesser für die Spiele nutzen. Obwohl sie danach noch einen weiteren Weltcup in Chamonix (FRA) in Angriff nehmen wird. „Ich freue mich besonders, da es mein erster internationaler Auftritt im Vorstieg ist. Da will ich vorne mitmischen – wenn das nicht der Fall ist, wäre es ein schlechtes Zeichen.“

Eine Woche voller Gänsehaut-Momente kommt gerade recht. „In meinem zweiten Wohnzimmer zu klettern, ist immer besonders. Ich durfte in Innsbruck schon viele Erfolge feiern, meine Eltern werden diesmal auch dabei sein. Einer großartigen Woche steht nichts im Weg.“

Das rot-weiß-rote Aufgebot für den IFSC Climbing World Cup Innsbruck ist groß und umfasst einige Nachwuchshoffnungen. „Wir wollten unsere Quote bestmöglich nutzen und haben auch einige jüngere Athlet:innen angemeldet. Es ist eine große Chance, aber auch eine sehr schwierige Hürde. Es ist wahrscheinlich der härteste Weltcup der Saison, weil sie viele Leute am Start sind“, sagt KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber.

Sieben Tage, vier Bewerbe

Neben Weltcups in Bouldern und Speed werden in Innsbruck-Tirol auch ein Paraclimbing-Weltcup und ein Speed-Europacup stattfinden. Mehr als 200 Athlet:innen sorgen im Paraclimbing für einen neuen Teilnehmer:innen-Rekord, die Tirolerin Jasmin Plank peilt einen weiteren Heimsieg an: „In meiner Kategorie sind einige Athletinnen dazugekommen, das macht es sehr spannend. Ich freue mich auf den Vergleich, in der Paraclimbing-Community ist Innsbruck der beliebteste Weltcup. Hier werden wir so gut wie nirgendwo anders inkludiert.“

Österreichs Speed-Rekordhalter will vor Heimpublikum überzeugen. „Der Europacup in Innsbruck fühlt sich fast an wie ein Weltcup, da will man vorne dabei sein. Innsbruck ist ein gutes Pflaster für mich, hier habe ich dreimal in Folge den Staatsmeistertitel gewonnen. Das Ziel wäre, den österreichischen Rekord in einem der nächsten Bewerbe zu verbessern.“

20 Stunden Live-TV

KVÖ-Geschäftsführer Heiko Wilhelm blickt einer intensiven Event-Woche entgegen. Dass der IFSC Climbing World Cup Innsbruck als „Wimbledon des Kletterns“ bezeichnet wird, sei eine schöne Anerkennung. „Es ist enorm viel Herzblut dabei. Wir haben viel Event-Erfahrung, gleichzeitig sind uns die Verbandsinteressen und damit die Interessen der Athlet:innen sehr wichtig, das macht es vielleicht so besonders. Wenn es heißt, dass unser Weltcup eine internationale Benchmark ist, wollen wir uns damit keine Medaille umhängen, sondern sind einfach froh, dass wir scheinbar einiges richtig machen.“

Innsbruck-Tirol und Klettern ist eine Kombination, die passt: „Die Menschen identifizieren sich in Innsbruck mit Klettern. Viele wollen nicht nur zusehen, sondern aktiv mitmachen. Diese Begeisterung spürt man, sie ist ansteckend.“

Um diese Begeisterung mit noch mehr Menschen zu teilen, sind in diesem Jahr 20 Stunden Liveübertragung auf ORF Sport+ geplant. „Es ist wichtig, den Klettersport einem breiten Publikum präsentieren zu können. Deswegen sind wir sehr froh, so viel Zeit auf ORF Sport+ zu bekommen. Die Bilder werden sicher wieder atemberaubend, auch hier wollen wir mit den Kameraeinstellungen Maßstäbe setzen.“

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