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Olympiasieger tritt ab

Dienstag, 25. Februar 2025
 

Segelsportler Lukas Mähr beendet seine Profi-Karriere. Der Athlet vom Yacht Club Bregenz feierte 2024 mit dem Olympiasieg in der 470er Mixed-Klasse seinen sportlich größten Erfolg. Nach 15 Jahren im Profisport wechselt der zweifache Familienvater endgültig die Seite. Das große Ganze im Rückspiegel.

Lukas Mähr entwickelte seine Leidenschaft zum Segelsport früh: im Yacht Club Bregenz traf er 2001 auf die Olympiasieger Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher – deren Erfolg wurde zu Mährs Inspiration. Er schlug den klassischen Weg ein, begann anfangs in der Optimist-Klasse, später im 420er und schlussendlich ab 2009 gemeinsam mit David Bargehr im olympischen 470er. Das Duo holte 2017 mit Bronze die erste WM-Medaille in dieser Bootsklasse für Österreich überhaupt, scheiterte allerdings dreimal in Folge an der Olympiaqualifikation.

Jahresbericht 2024

„Ich habe anfangs die Komplexität des Segelsports unterschätzt, mich oft in Details verzettelt. Nach und nach ist mir bewusst geworden, dass der Weg ein wahnsinnig großer Teil des Ziels ist. Wenn du den Weg nicht genießt und schätzt, ist es unmöglich, dein Ziel zu erreichen“, blickt der Vorarlberger auf den Einstieg in den olympischen Segelsport und seine prägende Vergangenheit zurück.

2021 beschloss World Sailing die über Jahre hinweg nach Geschlechtern getrennt ausgetragene 470er-Konkurrenz in ein Mixed-Format zu übertragen. Für Mähr, der den olympischen Traum nie aufgegeben hatte, ergab sich damit eine weitere Chance. Die Zielsetzung war mit der Olympiaqualifikation bei der erstbietenden Möglichkeit und dem punktgenauen Formaufbau in Richtung Olympische Spiele klar definiert, der Weg mitunter steinig. 

„Wir haben uns nicht von Zwischenergebnissen ablenken lassen. Auch nicht, als es den Anschein hatte, wir kämen nicht vom Fleck. Der Druck von außen ist zwischenzeitlich größer geworden, aber wir sind unserer Strategie treu geblieben, hatten immer das große Ganze im Blick. Ich bin unheimlich stolz, dass es so aufgegangen ist.“

Lanze für den Sommersport

Im Alter von 34 Jahren zieht Lukas Mähr nun einen Schlussstrich unter seine erfolgreiche olympische Segelkarriere. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich den Sport ausüben durfte, der mir am meisten taugt. Ich hatte das große Glück, mit zwei hervorragenden Segelpartner*innen zusammenarbeiten zu dürfen und insgesamt das Privileg auf meinem Weg Personen kennenzulernen, die mir Vertrauen und Perspektive entgegengebracht haben. Dem Segelverband geht es ausschließlich um die Sache und nicht um persönliche Befindlichkeiten, das ist nicht hoch genug einzuschätzen“, betont Mähr, der ganz allgemein eine Lanze für den heimischen Sommersport bricht. 

Lukas Mähr vor Marseille auf dem Weg zu seinem größten Erfolg.

„In einer Wintersportnation haben Erfolge auf Schnee und Eis naturgemäß mehr Gewicht, was in meinen Augen aber nicht ganz passt ist die Verhältnismäßigkeit. Österreich mischt in Weltsportarten, wie der Leichtathletik oder im Schwimmen, in der absoluten Spitze mit, die medial-öffentliche Wahrnehmung und wirtschaftliche Zuwendung fällt vergleichsweise aber ziemlich gering aus.“

Den Schlussstrich unter seiner Profikarriere bezeichnet der Bregenzer als Prozess, der erst reifen musste. „Eine Entscheidung von heute auf morgen war gar nicht möglich, es ist viel passiert und es ändert sich auch einiges. Ich habe mir so viel Zeit für die Aufarbeitung und Selbstreflektion genommen, wie es gebraucht hat, schlage nun ein neues Kapitel auf. Die Familie und der Job stehen im Vordergrund, das bedingt ein geregelteres Leben als das eines Profiseglers. Ich schließe im Sommer das Bachelorstudium Betriebswirtschaftslehre ab und blicke den neuen beruflichen Herausforderungen mit Spannung entgegen.“

Matthias Schmid (Sportdirektor Österreichischer Segel-Verband): „Lukas Mähr hat eine außergewöhnliche und vor allem höchst erfolgreiche olympische Segelkarriere absolviert. Er hat den klassischen Weg im Segelsport eingeschlagen – und schon in jungen Jahren bewiesen, dass er, wie kaum ein anderer, eine besondere Leidenschaft und Hingabe für das Segeln und die damit verbundene harte Arbeit mitbringt. Herausragend war sein beeindruckendes Comeback nach dem Verpassen der Olympiaqualifikation für Tokio. Er hat sich von dieser bitteren Niederlage nicht entmutigen lassen und begonnen, gemeinsam mit Lara Vadlau, eine einzigartige Erfolgsgeschichte zu schreiben. Mit unermüdlichem Einsatz, Professionalität und großem gegenseitigem Verständnis bewältigten die beiden jegliche Herausforderungen – das verdient höchsten Respekt. Lukas hat sich im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt. Innerhalb der Segel-Nationalmannschaft ist er ein absolutes Vorbild – sowohl in puncto Einsatz und Professionalität als auch durch seine Fähigkeit, den Spaß am Segeln nie zu verlieren. Lukas, vielen Dank, für die unvergesslichen Momente und deine außergewöhnliche Karriere.“

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