Pflicht erfüllt! Schubert im Finale
Die Pflicht ist erfüllt, Jakob Schubert steht bei den Olympischen Spielen Paris 2024 im Finale des Boulder & Lead-Bewerbs. In der Lead-Qualifikation konnte der sechsfache Weltmeister seine Vormachtstellung in seiner Paradedisziplin nicht ganz ausspielen, zog als Gesamt-Fünfter aber souverän ins Finale der Top-8 ein. Am Freitag geht es um die Medaillen.
Erneut sorgten die tausenden Fans in Le Bourget für Gänsehaut-Atmosphäre. Schnell zeigte sich, dass die Quali-Route im Vorstieg äußerst kniffelig ist. Zahlreiche Athleten gingen früh von der Wand. Schubert erkletterte 54,1 von 100 möglichen Punkten und belegte mit insgesamt 98,8 Zählern Platz fünf.
„Überleben und ins Finale“
„Es war schwierig. Eigentlich war die Route nach meinem Geschmack, weil sie hart war. Ich bin auf Sicherheit geklettert, beide Starter vor mir sind früh von der Wand gegangen. Es war die Sicherheitsvariante, aber ich habe mich sicher unter Wert geschlagen“, zeigte sich der 33-jährige Tiroler danach nicht zufrieden. Das sichere Klettern kostet wesentlich mehr Kraft, bei jedem Griff wird noch mehr investiert.
Was zählt, ist der Finaleinzug. Nicht mehr, nicht weniger. Schubert: „Heute war das Mindset: Überleben und ins Finale kommen. Am Finaltag heißt es: Alles oder Nichts. Ich werde All-In gehen, für mich zählen nur die Medaillen.“
Frühe Startnummer im Finale
Platz eins in der Qualifikation ging an den japanischen Youngster Sorato Anraku mit 137,0 Punkten. Auch er hatte in der Lead-Qualifikation zu kämpfen, seine 68,0 Punkte waren viertmeisten im Feld.
Das Finale folgt nach einem Ruhetag am Freitag (10:15 Uhr Bouldern, 12:35 Uhr Vorstieg). Schubert hofft auf einen ähnlich harten Routenbau. „Wenn ich die Goldmedaille holen will, brauche ich genau so eine Route. Dann kann ich den anderen mit einer Top-Performance einige Punkte abnehmen.“
Schubert klettert in beiden Disziplinen mit Startnummer vier. Damit kann er vorlegen. „Eigentlich willst du nicht wirklich als Letzter drankommen, wenn andere schon weit geklettert sind. Aber auf die Startnummer wird es sicher nicht ankommen.“
„Wichtigster Tag meiner Karriere“
Neben Schubert und Anraku schafften es Toby Roberts (GBR), Adam Ondra (CZE), Alberto Gines Lopez (ESP), Paul Jenft (FRA), Colin Duffy (USA) und Hamish McArthur (GBR) ins Finale.
„Praktisch jeder, der im Finale steht, kann die Medaillen holen. Es gibt größere und weniger große Favoriten, es wird darauf ankommen, wem die Routen liegen“, so Schubert. „Zumindest fünf Athleten sind unmittelbare Anwärter auf Gold.“
Am Ende des Tages überwog die Freude über den gemeisterten Finaleinzug. „Die Qualifikation ist am stressigsten, speziell als Favorit. Man ist nervös, alle erwarten den Finaleinzug. Ich bin froh, dass diese Aufgabe erfüllt ist. Am Freitag ist der wichtigste Tag meiner sportlichen Karriere, ich werde am Donnerstag gut regenerieren und dann am Freitag voll angreifen.“