Platz 17 als Schlusspunkt
Mit einer beeindruckenden Aufholjagd verbesserte Sylvia Steiner ihr Ergebnis mit der 25m-Pistole von Rang 30 auf den 17. Platz. Der Auftritt der Salzburgerin war der letzte Bewerb der österreichischen Sportschütz:innen bei diesen Spielen.
Als Zehnte der Weltrangliste war Sylvia Steiner am Freitag in Châteauroux mit der 25m-Pistole, mit der sie in dieser Saison bereits zweimal – einmal mit Grunddurchgangsführung (588 Ringe) – in einem Weltcupfinale stand, an den Start des letzten olympischen Schießbewerbs aus österreichischer Sicht gegangen.
In die Präzision, den ersten von zwei Teilen dieses Bewerbs, fand die Salzburgerin mit 95 Ringen in der ersten Serie noch nicht zu ihrer Stärke, ergänzte 96 und schließlich wieder 95. Gesamt 286 Ringe bedeuteten vorerst nur den 30. Zwischenrang für die 42-Jährige. Die Besten dieses Halbprogramms waren Veronika Major (HUN), Camille Jedrzejewski – die Siegerin des letzten Weltcups in München – und Manu Bhaker (IND) mit jeweils 294 Ringen.
Beherzte Aufholjagd
Dass sich Steiner im zweiten Halbprogramm, dem Schnellfeuerdurchgang, deutlich steigern kann, hatte die Soldatin in der Vergangenheit schon mehrmals unter Beweis stellen können. Auch am Freitag legte sie mit 99 Ringen in der ersten Serie sensationell los und hielt ihr hohes Niveau mit jeweils 98 Ringen in Serie zwei und drei aufrecht. 295 Ringe im Schnellfeuer sind absolute Weltklasse und waren das sechstbeste Resultat dieser Konkurrenz, das Steiner ringgleich mit sechs weiteren Schützinnen erzielte. Die Pongauerin schob sich mit ihrer Leistung im Klassement deutlich vor, doch leider reichte es nicht so weit, um sich für das Finale zu qualifizieren – zu groß war die Differenz zur Spitze aus ihrem Präzisionsdurchgang.
Mit gesamt 581 Ringen, ringgleich mit den beiden vor ihr gereihten Athletinnen, erreichte Steiner den 17. Rang. Von den besten acht und damit von der Finalqualifikation trennten sie vier Ringe. Mit dem Topresultat von 298 Ringen im Schnellfeuerteil und 592 Ringen gesamt setzte sich die Ungarin Veronika Major mit eingestelltem Olympischem Rekord an die Spitze dieser Qualifikation. Steiner, die bereits an den Olympischen Spiele in Tokio teilgenommen hatte, verbessert ihr Olympiaresultat in dieser Disziplin mit Rang 17 um zwölf Ränge. Ihr bestes Olympiaergebnis bleibt jedoch der 15. Platz mit der Luftpistole in Tokio.
„Der Schnellfeuerbewerb liegt mir. Die Scheibe ist doppelt so groß, wie die Scheibe in der Präzision, der Rhythmus ist schneller. Es ist ein ganz anderer Bewegungsablauf und ich kann nicht so viel über die einzelnen Schüsse nachdenken. Mit meinem Abschneiden bei diesen Spielen bin ich absolut nicht zufrieden.“
Die Bilanz
Für die österreichischen Olympioniken im Sportschießen enden mit diesem Bewerb die Wettkämpfe der Olympischen Spiele Paris 2024. Sylvia Steiner (Luftpistole), Martin Strempfl (Luftgewehr) und Alexander Schmirl (KK-Dreistellungsmatch) gehörten aufgrund ihrer Leistungen im Vorfeld der Spiele zu den MitfavoritInnen ihrer Disziplin, konnten jedoch ihr Können in Châteauroux leider nicht unter Beweis stellen. Umso größer war die Freude im gesamten ÖSB-Team, und weit darüber hinaus, über die Finalqualifikation Nadine Ungeranks, die heute vor den Augen Tausender ÖsterreicherInnen – das Finale wurde live in ORF 1 übertragen – starke Nerven bewies und den Mitfiebernden einen wahren Finalkrimi bot, bei dem sie bis zum letzten Schuss um die Medaillen mitkämpfte und letztendlich den großartigen fünften Platz erzielte.