Sensations-Ritt in Versailles
Victoria Max-Theurer ritt als letzte der österreichischen Dressur-Equipe Mittwochmittag mit Abegglen FH NRW in das olympische Viereck. Die Oberösterreicherin knallte mit ihrem 15-jährigen Westfalen vor der Kulisse von Schloss Versailles eine beeindruckend Runde hin, die mit 74,301 Prozentpunkten bewertet wurde. Neben dem Einzug ins Team-Finale – Florian Bacher und Fidertraum OLD holten 71,009 %, Stefan Lehfellner und Roberto Carlos MT wurden mit 68,168 % bewertet – qualifizierte sich die Oberösterreicherin auch für die Einzel-Musikkür am Sonntag.
Für die 38-jährige Oberösterreicherin und Abegglen, die ihre Gruppe auf Rang zwei beendeten, war es die beste Championats-Wertung ihrer Karriere – ein Meilenstein ihrer so erfolgreichen Laufbahn. Als Belohnung gab es die fixe Qualifikation für die Musikkür. Zuletzt konnte sich die sechsfache Olympia-Teilnehmerin im Sattel ihres geliebten Augustin 2012 in London für ein olympisches Einzel-Finale qualifizieren, wo sie Rang 13 belegte.
„Ich bin unglaublich zufrieden heute. Natürlich ist so eine Kulisse immer voller Überraschungen, da kann sehr viel passieren. So etwas hat Abegglen auch noch nie gesehen. Beim Hinuntergehen war er etwas nervös, aber er hat sehr gut zugehört. Im Viereck war es heute ein Genuss, ich hatte vom Anfang bis zum Ende eine große Freude und es hat unglaublich Spaß gemacht“, verrät Max-Theurer.
Nachsatz: „Ich bin megastolz. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich die Runde in dieser Art und Weise so nicht erwartet. Mir sind unglaublich viele Steine von den Schultern gefallen, ich habe mich so gefreut. Es waren sehr viele Emotionen dabei.“
Eine Runde mit vielen Highlights
Am Mittwochvormittag war bereits Teamkollege Florian Bacher und Fidertraum OLD im Einsatz gewesen. Das Duo präsentierte sich auch bei seinem zweiten Olympia-Einsatz stark und wurden nach einer schönen Runde von der Jury mit 71,009 Prozentpunkten bewertet.
Der 38-Jährige legte somit den wichtigen Grundstein für den Einzug ins Team-Finale der besten zehn Teams. „Ich war mit meinem Ritt sehr glücklich. Es waren einige Highlights dabei. Wir hatten nur in den Einer-Wechsel einen kleinen Schnitzer. Vom Gefühl her hätte ich die Punkte meiner Runde etwas höher eingeschätzt – aber so ist es nun mal. Stefan und ich hatten da eine sehr schwere Gruppe. Ich bin jedoch zufrieden, wie wir uns präsentieren konnten. Vor so einer Kulisse zu reiten ist grandios, da kribbelt es einfach!“, sagt Bacher.
Das österreichische Team steht mit einem Gesamtscore von 213,493 % und Platz acht sicher im Team-Finale, wo die schwierigste Dressurprüfung der Welt wartet. Die besten 10 von 15 Teams kämpfen am Samstag im Grand Prix Special um die Medaillen.
„Wir haben alle drei gut abgeliefert und unsere Sache sehr gut gemacht. Die Qualifikation für den Grand Prix Special haben wir geschafft. Da werden aber die Karten neu gemischt. Der Special ist schwer und wir müssen da wieder sehr gut performen. Ich freue mich allerdings schon richtig drauf“, so Bacher.
Solider Auftakt von Lehfellner am Dienstag
Bereits am Dienstagvormittag war Olympia-Debütant Stefan Lehfellner mit Roberto Carlos MT im Einsatz. Der 41-jährige Oberösterreicher zeigte eine stabile Runde und wurde mit 68,168 Prozent bewertet. „Es waren unfassbar viele Zuschauerinnen und Zuschauer am Venue. Schön zu sehen, mit welcher Begeisterung sie bei unserem Sport dabei sind – einfach überragend. Ich bin mit dem Ritt von Roberto sehr zufrieden. Sein Nervenkostüm ist ja nicht immer so gefestigt. Wir haben zwar beim Hineinreiten ins Viereck so unsere kleinen Themen gehabt, aber dann hat das super funktioniert. Es hätte für uns nicht besser laufen können. Nimmt man seinen Gesamtzustand, war es eine perfekte Runde“, verrät Lehfellner.