"So will ich mich noch viel öfter fühlen!"
Raceboarder Lion Hammerschmidt ist auf der Überholspur. Der 16-Jährige hat im Zuge des EYOF-Kick-Offs in Salzburg gleich zwei Abenteuer erlebt. Zuerst nahm er die Einkleidung in Angriff, dann die Weltcup-Piste in Bad Gastein. Als Vorläufer bewies er auf der perfekt präparierten Piste, dass im Weltcup in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird.
Zuerst fürs EYOF eingekleidet worden, dann im Schere-Stein-Papier-Duell um die sogenannte „First Line“ als Vorläufer durchgesetzt. Anschließend für Weltcupstarts in der Zukunft empfohlen – so sieht ein Tag im Leben des Steirers aus. Druck verspürt er dabei keinen, ganz im Gegenteil: „Beim Start in Bad Gastein habe ich mir gesagt, dass ich das einfach genießen muss – ich bin befreit gefahren und hatte Spaß. Als ich mich im Ziel auf der Videowall beobachten konnte wurde mir erst bewusst, was da gerade passiert ist.“
Der Start als Vorläufer macht Lust auf mehr – Hammerschmidt will bereits im nächsten Jahr um Weltcup-Punkte kämpfen. „Das war ein unglaubliches Gefühl! Denselben Hang wie meine Ikonen zu fahren und dann auch noch die erste Line zu haben – einfach genial. Ich war so adrenalingeladen, dass ich im Zielraum noch stark gezittert habe. So will ich mich noch viel öfter fühlen!“
„Da will jeder hin“
Ein großes Ziel steht ganz oben auf der Liste: „Da will jeder hin!“ Mit „da“ meint das Snowboard-Talent die Olympischen Spiele. Die Europäischen Olympischen Jugend-Winterspiele in Friaul-Julisch Venetien sind für ihn der erste Schritt auf diesem Weg. „Die Einkleidung war der perfekte Startschuss für das Event – unglaublich wie viel hier in uns investiert wird. Jetzt trage ich die Olympischen Ringe am Gewand, das ist wirklich sehr besonders. Ich glaube, jeder Sportler will bei Olympia am Start stehen, dafür wird beim EYOF der Grundstein gelegt.“
Internationale Bewerbe kennt Hammerschmidt bereits von seinen Reisen im ÖSV-Kader. Das EYOF hat trotzdem einen anderen Stellenwert. „Dieses Event ist größer als alles Bisherige. Wir gehen dort als die österreichischen Hoffnungen an den Start und repräsentieren unser Land, dieser Verantwortung bin ich mir bewusst. Ich werde die Veranstaltung genießen und die Gelegenheit nutzen, um sportlich sowie persönlich zu wachsen.“
Als sportliches Ziel nennt er eine Platzierung innerhalb der Top-6. „Ich habe in meinen Neujahresvorsätzen festgehalten, dass ich zumindest unter den besten Sechs landen möchte – dafür habe ich trainiert.“ Die Form stimmt, sowohl sportlich als auch mental gesehen. Beim „Chat with Champion“ mit Olympiasieger Bernhard Gruber konnte er einige Parallelen in der Wettkampfvorbereitung ausmachen. „Es war richtig inspirierend ihm zuzuhören, ich konnte einige Gemeinsamkeiten in der mentalen Vorbereitung ausmachen und viele neue Dinge lernen.“
Prominente Vorbilder
Zu den Vorbildern des Steirers gehören Ikonen wie Olympiasieger Benjamin Karl und Weltcup-Starter Arvid Auner. Speziell mit Letzterem verbindet ihn Vieles – beide sind im Lippizaner-Team, kennen sich daher schon länger und tauschen sich gerne über die schnellste Linie aus.
„Von Arvid kann ich viel lernen, er hat viel erreicht und ist trotzdem bodenständig geblieben. Er hilft, wo er kann – wenn man auf seinem Level unterwegs ist, ist das etwas Besonderes. Aber auch Benjamin Karl ist als Olympiasieger natürlich ein Vorbild für mich. Ich bewundere seine mentale Stärke, er ist ein Fels in der Brandung, der sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. In dieser Hinsicht kann ich viel von ihm lernen.“