"Stolz, zufrieden und glücklich"
Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang fuhr David Gleirscher im Alpensia Sliding Centre sensationell zum Olympiasieg. Nun, sechs Jahre später, zeigte mit Rodler Paul Socher ein ambitionierter Nachwuchsathlet bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Gangwon auf. Der Tiroler zeigte sich im Vergleich zu den Trainingsläufen stark verbessert und raste nach Halbzeitführung zu Silber. Nach Bronze von Marie Riedl (Einsitzer) war es bereits die zweite YOG-Medaille für das rot-weiß-rote Rodel-Team in Südkorea.
Am Freitag ging der Tiroler bei der Eröffnungsfeier mit der österreichischen Fahne trittsicher voran, im Eiskanal fühlte sich der 15-jährige Athlet von der SU Eisbären Innsbruck ebenfalls pudelwohl. Als Halbzeitführender bewahrte Socher im entscheidenden Run die Nerven und jubelte nach einem spannenden Finish mit der zweitbesten Laufzeit in die Olympia-Bahn von 2018 über Silber. Am Ende fehlten 0,185 Sekunden auf Leon Haselrieder, der im zweiten Lauf einen unglaubliche Zeit in den Eiskanal knallte und sich noch Gold sicherte. Platz drei ging ebenfalls nach Italien: Philipp Brunner komplettierte mit einem Rückstand von 0,885 Sekunden das Siegespodest.
„Absolut genial. Vor dem Rennen war ich überraschend entspannt. Der erste Lauf war unglaublich, ich habe alles perfekt getroffen und mir eine super Ausgangsposition erarbeitet. In der kurzen Pause sah dann die Welt etwas anders aus. Ich war richtig nervös und der Druck war auf einmal enorm – das hat mir richtig zugesetzt. Es ist halt nicht irgendein Rennen, es sind die Olympischen Jugendspiele“, sagt Socher in einer ersten Reaktion und ergänzt: „Auch wenn ich nach dem ersten Lauf geführt habe, ist die Freude über Silber riesig. Das habe ich nach den Trainingsläufen nicht unbedingt erwartet. Es ist ein saucooles Gefühl und es gibt mir einen ordentlichen Boost. Ich bin stolz, zufrieden, glücklich: Mehr kann ich dazu momentan nicht sagen.“
Sochers Teamkollege Johannes Scharnagl zeigte sich ebenfalls in einer starken Verfassung und holte mit Platz fünf (+1,248 Sekunden) das nächste YOG-Spitzenergebnis. In beiden Läufen unterliefen dem 16-jährigen Tiroler im letzten Sektor zwei massive Rutscher, die eine bessere Platzierung verhindert haben. „Der fünfte Platz ist ein super Ergebnis, aber ich muss mich nach den beiden Läufen schon etwas ärgern. Es wäre definitiv Potential nach vorne gewesen. Ich habe jeweils im unteren Teil einen Lenkfehler gehabt, das wirkt sich in den Bergaufteil halt gravierend aus – im Training habe ich die Passage immer super getroffen. Jetzt freue ich mich auf die Team-Staffel, da sind wir super aufgestellt und wollen um die Medaillen mitfahren“, resümiert Scharnagl nach dem Rennen.