Straka eröffnet das Olympische Dorf
Fünf Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024 hat die erste Athletin des Olympic Team Austria ihr Quartier im Olympischen Dorf in Paris bezogen. Bogenschützin Elisabeth Straka reiste am Sonntag mit Coach Andrea Raigel aus Wien an und zeigte sich von den ersten Eindrücken beeindruckt. Am Montag will sie das erste Mal auf der spektakulären Anlage im Garten des Invalides trainieren, der erste Volltreffer gelang ihr bereits am Sonntag.
Schon bei der Ankunft am Flughafen sei sie positiv überrascht gewesen. „Der ganze Flughafen war im Look der Olympischen Spiele, die Volunteers haben uns sofort geholfen und alles erklärt“, staunte Straka, die in Paris ihr Olympia-Debüt feiert. Anschließend ging es ins Olympische Dorf, wo die Niederösterreicherin vom ÖOC-Team in Empfang genommen wurde.
„Ich habe mir schon gedacht, wie das Olympische Dorf aussehen könnte – es ist aber alles noch einmal eine Nummer größer als in der Vorstellung. Es ist richtig cool, wenn man Athlet:innen anderer Nationen sieht, es ist wirklich wie eine kleine Stadt, in der einiges los ist“, schildert sie ihre ersten Eindrücke.
Bogenschießen vor beeindruckender Kulisse
Am Montag wird Straka die Wettkampfstätte erkunden und das erste Training absolvieren. „Ich bin schon gespannt, wie es jetzt aussieht. Beim Test-Wettkampf war ich zwar hier, habe aber nicht geschossen, also werde es meine ersten Pfeile auf der Olympia-Anlage.“ Die Bewerbe im Bogenschießen finden im Garten des Invalides statt. Der Nationalpalast des Invalidendoms wurde 1687 während der Herrschaft Ludwigs XIV. erbaut und beherbergt ein Museum zur französischen Militärgeschichte, verschiedene Statuen und das Grab von Napoleon Bonaparte.
„Es wird eine beeindruckende Kulisse, von der man sich nicht verrückt machen lassen darf“, weiß die 24-Jährige. „Scheinbar stehen wir beim Abschuss auf einem Podest und nicht wie sonst am Boden. Ich hoffe, dass nichts wackelt – deswegen ist es so wichtig, Erfahrungswerte auf der Anlage zu sammeln. Auch den Wind kann man nach einem Training viel besser einschätzen.“
Bewerb vor der Eröffnungsfeier
In den letzten Tagen und Wochen stand bei Straka noch der letzte Feinschliff auf dem Programm. Gearbeitet wurde am Setting und am Mindset: „Ich habe zwei Bögen vorbereitet, einer ist als Ersatz dabei, falls mit dem ersten etwas nicht passt. Auch sonst feilt man an gewissen Details am Material. Gleichzeitig habe ich auch viel Zeit mit Mentaltraining verbracht, ich fühle mich sehr gut vorbereitet und freue mich.“
Straka ist nicht nur die erste österreichische Athlet:in im Dorf, sondern eröffnet aus rot-weiß-roter Sicht die Olympischen Spiele Paris 2024. Sie wird bereits am Donnerstag, also einen Tag vor der Eröffnung, in der Platzierungsrunde an den Start gehen.
DER ERSTE „PFEIL“ SASS
„Ich habe zwar gewusst, dass ich als Erste ins Olympische Dorf komme, aber nicht, dass ich auch die Erste bin, die startet. Das freut mich, vielleicht kommen ja ein paar Teamkolleg:innen vorbei, um mich anzufeuern. Es ist sicher nicht schlecht, wenn man vor der Eröffnungsfeier schon etwas ‚erledigt‘ hat und sie dann mehr genießen kann“, meint Straka.
Den ersten „Volltreffer“ hat sie bereits am Sonntag nach der Ankunft im Olympischen Dorf erzielt. Vom ÖOC-Team gab es als Willkommensgeschenk ein Set mit Plastik-Bogen und Gummi-Pfeil. Prompt setzte Straka an und beförderte den Gummi-Pfeil auf das Plakat mit dem Teamfoto am anderen Ende der „ÖOC-Lounge“ – nicht in die Mitte, sondern ins obere Eck. Gekonnt ist gekonnt, wie Straka mit einem Zwinkern bestätigt: „Ich wollte ja schließlich keinen vom Olympic Team Austria treffen.“