„Unfassbarer“ WM-Auftakt

Katrin Beierl sorgt am Samstag für einen fabelhaften Auftakt in die Bob-Weltmeisterschaft in Lake Placid (USA). Die 31-jährige Niederösterreicherin liefert im Monobob eine große Überraschung, geht als Gesamtzweite nach zwei von vier Läufen in den Entscheidungstag am Sonntag und ist im Kampf um die WM-Medaillen mittendrin statt nur dabei. Pech hatte hingegen Jakob Mandlbauer: Der 26-Jährige kam im Zweierbob im zweiten Lauf zu Sturz. Auch wenn es keine größeren Blessuren gab, wird über einen Start im dritten Heat am Sonntag erst noch entschieden.
Besser hätte die Weltmeisterschaft für Katrin Beierl nicht beginnen können. Die zweifache Olympiateilnehmerin startete im ersten Lauf mit der siebtbesten Zeit und konnte in der Bahn ihre Qualitäten eindrucksvoll ausspielen – als Belohnung gab es den hervorragenden vierten Platz. Die 31-jährige Niederösterreicherin ruhte sich jedoch nicht auf der gezeigten Leistung aus, sondern legte im zweiten Run noch einmal ordentlich nach. Mit der besten Laufzeit (59,32 Sekunden) machte sie noch zwei Plätze gut und geht mit einem minimalen Rückstand von zwei Hundertstelsekunden auf die US-Amerikanerin Kaysha Love als Gesamtzweite in den Entscheidungstag. Die Deutsche Laura Nolte startet als Dritte in den zweiten Renntag.
„Unfassbar! Die Läufe waren echt prima und haben sich richtig gut angefühlt. Ich war aber in beiden Läufen im Ziel wirklich überrascht – zum einen, wie gut die Zeit war, aber auch über die Platzierungen. Ich bin wirklich sehr zufrieden und hoffe, dass ich den Schwung in die zweite Rennhälfte mitnehmen kann. Jetzt heißt es, sich gut zu regenerieren und in den verbleibenden beiden Läufen die Leistung noch einmal zu bestätigen. Es macht gerade richtig Spaß“, zieht Beierl eine erste Bilanz.
MANDLBAUER MIT SCHRECKSEKUNDE
Alles andere als nach Wunsch ist das WM-Debüt für Jakob Mandlbauer im Zweierbob am Mount Van Hoevenberg verlaufen. Der 26-Jährige beendete den ersten Durchgang am Olympia-Austragungsort von 1932 und 1980 nach einer soliden Fahrt auf Rang 18. Im zweiten Lauf hatte sich der heimische Bob-Pilot mit Anschieber Daniel Bertschler einiges vorgenommen, doch es sollte anders kommen. Nach kleineren Schwierigkeiten kam Mandlbauer nach einem Fahrfehler im unteren Streckenteil zu Sturz, rutschte aber mit seinem Bob noch über die Ziellinie. Das Duo, das den Crash ohne größere Blessuren überstanden hat, könnte somit am Sonntag den dritten Heat bestreiten. Die beiden Österreicher lassen sich die Entscheidung über einen Start jedoch aktuell noch offen.
„Nach dem Sturz sind wir natürlich alle sehr enttäuscht. Jakob ist auf dieser Bahn noch unerfahren, und man hat gesehen, wie schnell es bei der kleinsten Unachtsamkeit gehen kann. Er hat den Sturz ohne größere Blessuren überstanden, auch bei Daniel passt es grundsätzlich, aber da wird sicherlich noch der eine oder andere blaue Fleck kommen. Wir werden schauen, ob die beiden morgen den dritten Lauf bestreiten. Das lassen wir uns aktuell noch offen“, sagt Stampfer. Auch Mandlbauer zeigt sich enttäuscht und ergänzt: „Gott sei Dank ist nicht mehr passiert, ein paar blaue Flecken werden es aber wohl werden. Der erste Lauf war in Ordnung. Leider sind wir im zweiten Run zu früh auf die Kurve 18 draufgefahren, dann wurde der Bob abgewiesen, und es ist sich nicht mehr ausgegangen. Im ersten Moment ist das schon sehr bitter.“
Nach zwei von insgesamt vier Läufen geben die deutschen Bob-Teams das Tempo vor. Francesco Friedrich und Alexander Schüller führen mit einer Zeit von 1:49,75 Minuten vor ihren Landsmännern Johannes Lochner und Georg Fleischhauer (+0,14 Sekunden). Adam Ammour und Benedikt Hertel haben sich mit Rang 3 (+0,33 Sekunden) ebenfalls eine super Ausgangsposition gesichert.