„Weichen werden neu gestellt“
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Der Kader der Handball-Nationalmannschaft der Damen für den ersten Trainingslehrgang nach der Heim-EURO bringt einige Änderungen mit sich. Diesen Umbruch wird Teamchefin Monique Tijsterman vollführen, die mit einem neuen Vertrag bis Ende Juni 2027 ausgestattet wurde.
„Die Weichen für die Zukunft werden neu gestellt. Die Heim-EURO wurde mit dem gesamten Trainerteam im Detail aufgearbeitet. Im Kader sind nun große Änderungen bemerkbar. Wir setzen auf eine neue, junge Generation und sind der Überzeugung, dass Monique Tijsterman die richtige ist, um diesen Umbruch einzuleiten, durchzuführen und ein neues Team aufzubauen“, erläutert ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner.
Umbruch eingeleitet
Einige arrivierte Spielerinnen wie Petra Blazek, Stefanie Kaiser, Mirela Dedic, Fabienne Tomasini, Sonja Frey, Patricia Kovacs oder Josefine Hanfland, die jahrelang Stützen im Nationalteam waren, sind erstmals beim kommenden Trainingslehrgang nicht mit dabei. Dies geht allerdings noch nicht automatisch mit einem Ende der Nationalteam-Karriere einher, wie auch Monique Tijsterman betont.
Beim bevorstehenden Trainingslehrgang in Spanien absolviert man zwei freundschaftliche Länderspiele gegen Spanien und Argentinien.
Monique Tijsterman: „Man kann nie genau sagen, wann der richtige Zeitpunkt ist für einen Umbruch, aber ich bin überzeugt, dass er jetzt ist. Viele Spielerinnen haben sehr lange für das Nationalteam gespielt und hatten mit der Heim-EURO nochmals ein großes Ziel vor Augen. Ich habe viele junge Spielerinnen im Sommer gesehen und freue mich darauf jetzt mit ihnen zu arbeiten. Sie haben sich die Chance sich zu zeigen verdient. Die U18 hatte letzten Sommer mit der WM ein großes Turnier. Nun können die Spielerinnen Nationalteam-Luft schnuppern und nehmen das hoffentlich mit zu ihren Vereinen. Ich habe auch mit Miro Barisic (Anm.: Teamchef Jugend Nationalteam der Frauen Jahrgang 2006) gesprochen und er freut sich, dass die Spielerinnen im März bei mir sind.“
Um die Weichen einheitlich in eine Richtung zu stellen, hielt man auch einen Workshop mit sämtlichen Trainerinnen und Trainern der Frauen-Nationalteams ab. Dabei ging es vorrangig um eine gemeinsame Linie sowie die Kaderplanung.
WM 2025 im Fokus
Im April steht das WM-Playoff gegen die Türkei am Programm. Das große Ziel ist natürlich die WM 2025 in Deutschland und Tijsterman´s Heimat Niederlande. „Das Hauptziel heißt WM. Dafür müssen wir den März gut nutzen“, so die Teamchefin, die Johanna Reichert und Philomena Egger eine Pause gönnt, damit diese ihre Blessuren auskurieren können: „Im April zählt es. Da hoffe ich, dass alle fit sind.“
„Wir werden ein paar Dinge ausprobieren und vorrangig mein System vertiefen und festigen“, führt Tijsterman aus. Mit Andrea Barnjak, Emilia Brändle, Denise Kaufmann und Martina Maticevic sind vier Spielerinnen erstmals ins A-Nationalteam einberufen. Sie alle werden im März ihr Debüt geben, ebenso wie Aurelie Egbaimo, die allerdings bereits im Herbst das Nationalteam in der EURO-Vorbereitung ergänzte.
Vertragsverlängerung bis 2027
Monique Tijsterman, die vor ziemlich genau einem Jahr das Nationalteam übernahm, wird dieses auch bis zumindest Ende Juni 2027 als Teamchefin leiten. Beim niederländischen Handballverband war sie knapp 30 Jahre lang für die Talenteförderung zuständig, leitete die Handball-Akademie, aus der zahlreiche Weltstars hervorgingen und die Niederlande es bis an die Weltspitze im Frauen Handball schaffte, arbeitete als Trainerin im Nachwuchs und stand kurze Zeit auch dem holländischen Frauen Nationalteam als Cheftrainerin vor.
„Man hofft natürlich immer auf eine Vertragsverlängerung. Das Nationalteam auch in den kommenden zwei Jahren anzuführen macht mich stolz. Ich schaue nach vorne und freue mich sehr mit den Spielerinnen zu arbeiten“, so Tijsterman.
ÖHB Sportdirektor Patrick Fölser: „Wir freuen uns die Zusammenarbeit mit Monique zu verlängern. Gemeinsam wollen wir an der positiven Weiterentwicklung des Österreichischen Frauenhandballs arbeiten. Die Veränderungen im Frauennationalteam und die daraus entstehenden Herausforderungen, verlangen nach Kontinuität, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Der ÖHB freut sich, gemeinsam mit Monique, die zukünftigen Ziele in Angriff zu nehmen.“