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„Wichtiger Lernprozess“

Dienstag, 11. Juni 2024
 

Im ersten Moment war die verpasste Olympia-Qualifikation bei Timon Maurer mit Enttäuschung verbunden. Nun, einige Wochen später, sieht die Flachwasser-Welt schon wieder anders aus. Der 24-jährige Niederösterreicher ist erneut voller Tatendrang, die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028 sind in den Fokus gerückt und wurden als großes Ziel festgelegt. Mit der Europameisterschaft wartet auf Maurer diese Woche ein weiteres Highlight und eine zusätzliche Standortbestimmung auf dem Weg nach oben.

Timon Maurer ist angekommen! Der Niederösterreicher hat trotz der knapp verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024 den Sprung in die Allgemeine Klasse geschafft, fährt mit der absoluten Weltspitze auf Tuchfühlung und hat gezeigt, dass mit ihm in Zukunft weiterhin zu rechnen sein wird. Beim European Olympic Qualifier in Szeged (HUN) Anfang Mai lag der Niederösterreicher bis kurz vor dem Ziel auf Paris-Kurs, musste aber nach einem ansprechenden Rennen über 1.000 Meter anderen Athleten dieses Mal noch den Vortritt lassen. Die Betonung liegt auf dieses Mal, denn der 24-Jährige hat sich sein nächstes großes Ziel gesetzt: die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028. Der Vorbereitungszyklus hat für den Flachwasser-Athleten inzwischen schon begonnen und es wurden bereits die ersten Akzente gesetzt.

„Die Weltmeisterschaft im letzten Jahr war für mich das erste große Rennen bei den Erwachsenen. In den vergangenen Monaten ist sehr viel passiert und ich habe mich richtig gut entwickelt. Mittlerweile kenne ich die Gegner sehr gut, befinde mich allerdings immer noch in einem Lernprozess. Ich würde sagen, dass mir in manchen Situationen einfach noch die Erfahrung fehlt. Da hilft jedes Rennen und ich kann alles immer besser einschätzen“, erklärt Maurer, der die Rennerfahrung bei den Erwachsenen aufgesaugt hat und wichtige Erfahrungswerte sammeln konnte.

In die olympische Welt eingetaucht

Nach der Teilnahme an den Europaspielen in Krakau (POL) konnte Maurer im vergangenen November auch bei einem dreitägigen Trainingslager, welches vom Österreichischen Olympischen Comité in Belek (TUR) organisiert wurde, so richtig in die olympische Welt eintauchen. Ein prägender Moment für den Niederösterreicher: „Auch wenn wir bei den Europaspielen nur den 500er gefahren sind, war es für mich ein wichtiger Wettkampf. Es ist einfach größer als die Events, die wir normalerweise haben. Ich habe davon sehr profitiert, aber auch vom ÖOC-Trainingslager. Es war spannend, etwas hinter die Kulissen zu schauen, und den Austausch mit den anderen Sportlerinnen und Sportlern habe ich sehr genossen. Man pickt sich überall ein paar Dinge heraus und versucht, die Infos aufzusaugen.“ Seit einigen Wochen fährt der 24-Jährige ein neues Boot, das richtige Set-up ist mittlerweile gefunden und der Wohlfühlfaktor hoch – ein Wechsel mit Weitblick.

Der Weg ist zwar noch weit und es werden weitere Herausforderungen warten, doch der Niederösterreicher ist bereit und voller Tatendrang: „Es war klar, dass die Qualifikation für Paris schwer werden würde. Es gibt einfach wenige Plätze, aber dass ich das nun schon einmal durchgemacht habe, wird mir für den nächsten Zyklus helfen. Es ist jetzt kein Weltuntergang, es macht mich jedoch in Richtung Los Angeles stärker – da bin ich mir sicher“, so Maurer. „Ich habe mir ein gutes Fundament erarbeitet, habe aber noch viel Arbeit vor mir und noch viel Luft nach oben – speziell was Kraft und Technik betrifft. Und auch im mentalen Bereich will ich stärker und in den Rennen abgezockter werden.“

OKV-Nationalcoach Daniel Lipscei ergänzt: „Sehr schade, dass es jetzt noch nicht mit der Olympia-Qualifikation geklappt hat. Timon ist noch jung, hat als Sportler noch Zeit und es schlummert sehr viel Potenzial in ihm. Das wollen wir ausschöpfen und uns in allen Bereichen verbessern. Wir haben unseren Blick nach vorne gerichtet und wissen, was wir in den nächsten Wochen und Monaten zu tun haben. Er hat einen starken Willen, daher blicke ich der Zukunft mit dem langfristigen Ziel Los Angeles 2028 mit sehr großem Optimismus entgegen.“

EM als nächstes Zwischenziel

In den nächsten Wochen warten neben einigen Trainingsblöcken am kommenden Wochenende auch die ECA Canoe Sprint European Championships im ungarischen Szeged, die von 13. bis 16. Juni über die Bühne gehen werden. „Zuletzt ist es mir im Weltcup schon sehr gut gegangen. Ich werde bei der EM erneut über 500 und 1.000 Meter an den Start gehen. Die persönliche Erwartungshaltung im Vorfeld richtig einzuschätzen, ist immer schwierig, aber ich möchte über beide Distanzen ins A-Finale. Für mich eine wichtige Standortbestimmung in Richtung Weltmeisterschaft im Herbst“, so Maurer.

Neben dem Niederösterreicher werden auch die beiden Lehaci-Schwestern Ana-Roxana und Adriana im K2 über 200 Meter an den Start gehen. Manfred Pallinger muss im C1 jedoch auf eine Teilnahme verzichten.

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