Winterspiele 2030/2034: Gezielter Dialog
Das Nationale Olympische Komitee Frankreichs (CNOSF) und das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) sind zu einem Gezielten Dialog über die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2030 in den französischen Alpen und 2034 in Salt Lake City-Utah eingeladen worden.
Diesen Beschluss fasste die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der vergangenen Woche auf Empfehlung der zuständigen IOC-Kommission zur Ausrichtung künftiger Olympischer Winterspiele.
Das IOC wird nun detailliertere Gespräche mit den bevorzugten Gastgebern unter der Leitung ihrer Nationalen Olympischen Komitees (NOK) aufnehmen. Ziel ist es, die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2030 und 2034 auf der 142. IOC-Session im kommenden Juli in Paris zu vergeben.
Darüber hinaus beschloss die IOC-Exekutive, dem nicht jahresbezogenem Projekt Schweiz 203x einen Sonderstatus einzuräumen und es zu einem Privilegierten Dialog für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 einzuladen.
Klimatisch verlässliche Regionen
Das Prinzip einer möglichen Doppelvergabe der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2030 und 2034 war von der 141. IOC-Session im Oktober im indschen Mumbai genehmigt worden. Diese Entscheidung hatte die volle Unterstützung der Präsidenten der Internationalen Olympischen Wintersportverbände.
Sie war getroffen worden, um so sicherzustellen, dass die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2030 und 2034 in klimatisch verlässlichen Regionen stattfinden.
Dies gibt dem IOC Zeit, die langfristige Zukunft der Olympischen und Paralympischen Winterspiele angesichts der vorläufigen Ergebnisse der von ihm in Auftrag gegebenen Studien über die Auswirkungen des Klimawandels zu erörtern.
Die IOC-Kommission zur Ausrichtung künftiger Olympischer Winterspiele hatte sich im November in Lausanne getroffen und die NOKs der interessierten Gastgeber eingeladen, um der Kommission ihre Projekte vorzustellen.
Umfassende Machbarkeitsbewertungen
Die Kommission stützte sich bei ihrer Konsensus-Entscheidung auf diese Präsentationen und auf Machbarkeitsbewertungen, die das IOC für jede interessierte Partei selbst vorgenommen hatte. Die Bewertungen spiegeln die Informationen wider, die während des Kontinuierlichen Dialogs mit den interessierten Parteien in regelmäßigen Sitzungen und Workshops gesammelt worden waren.
Im Einklang mit der Olympischen Agenda 2020 berücksichtigte das IOC auch detaillierte Informationen aus unabhängigen Quellen, darunter die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie zahlreiche UN-Agenturen, unter ihnen das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)
Auch unabhängige Meinungsumfragen, die vom IOC in Auftrag gegeben wurden, sind berücksichtigt worden.
Vision von Schweiz 203x
Die Entscheidung, die Schweiz 203x in einen Privilegierten Dialog einzuladen, basiert auf den sehr guten Grundlagen des Schweizer Projekts, die der IOC-Kommission zur Ausrichtung künftiger Olympischer Winterspiele vorgestellt und von der IOC-Exekutive diskutiert worden sind.
Diese sind: die vielen bestehenden Austragungsorte, die große Erfahrung der Schweiz bei der Ausrichtung von internationalen Wintersportveranstaltungen und ihre Rolle als Gastgeberland des IOC und vieler Internationaler Sportfachverbände. Die Vision von 203x umfasst das Interesse an Olympischen und Paralympischen Winterspielen bis 2038.
Während des Privilegierten Dialogs mit dem Schweizer Projekt wird das IOC keine Gespräche mit anderen potenziellen Gastgebern für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 führen. In diesem exklusiven Dialog wird das IOC das Schweizer Projekt auffordern, einige Themen noch einmal zu diskutieren, insbesondere die Verteilung der Austragungsorte, die Finanzierungsstrategie, die Garantien und die öffentliche Unterstützung.
Der Privilegierte Dialog, der bis Ende 2027 dauern wird, aber auch früher enden kann, wenn das Projekt bereit ist, wird Schweiz 203x eine angemessene Zeit für die erforderlichen Konsultationen und Klärung dieser und anderen Themen geben.
"Exzellenz und Leidenschaft"
Insgesamt hat die Future Host Commission vier Projekte evaluiert. Neben den Projekten aus den französischen Alpen, Salt Lake City-Utah und Schweiz 203x gab es auch ein schwedisches Projekt, das eine beeindruckende Vision für die Austragung der nachhaltigsten Spiele in der Geschichte vorstellte. Es enthielt jedoch nicht alle Elemente, die in dieser Phase erforderlich sind, um das Projekt weiterzuführen.
IOC-Mitglied Karl Stoss, Vorsitzender der IOC-Kommission zur Ausrichtung künftiger Olympischer Winterspiele, sagte: „Die Mitglieder der Kommission waren von der technischen Exzellenz aller Projekte, ihrer Leidenschaft für den olympischen Wintersport und ihrem Engagement für die Nachhaltigkeitsprinzipien der Olympischen Agenda 2020+5 tief beeindruckt.“
Er fügte hinzu: „Was bei den Projekten in den französischen Alpen und in Salt Lake City-Utah wirklich herausstach, war ihre Vision für die Athleten und wie sie diese Spiele erleben würden, ihre Orientierung an regionalen und nationalen sozioökonomischen Entwicklungsplänen und ihre sehr starke Unterstützung durch die Öffentlichkeit und über alle Regierungsebenen hinweg. Die Kommission war der festen Überzeugung, dass die anderen interessierten Parteien von mehr Zeit profitieren würden, um so das Athletenerlebnis bei ihren zukünftigen Spielen zu optimieren und auf ihrem wachsenden Fundament an öffentlicher und politischer Unterstützung zu arbeiten. Die Schweiz 203x verfügt über ein großes Potenzial, denn ihr Projekt steht im Einklang mit der Olympischen Agenda 2020+5 und den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, der Kostenreduktion, des Umweltschutzes und des Vermächtnisses.“
Die IOC-Kommission zur Ausrichtung künftiger Olympischer Winterspiele wird nun einen Zeitplan für die Zielgerichteten Dialoge festlegen und die IOC-Exekutive vor der 142. IOC-Session im Juli in Paris über die Ergebnisse dieser Diskussionen informieren. Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, kann die IOC-Exekutive der IOC-Session die Wahl der Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2030 und 2034 vorschlagen.