Wolf holt Rekord-Medaille
Die Europäischen Olympischen Jugend-Winterspiele in Friaul-Julisch Venetien (ITA) sind aus österreichischer Sicht die erfolgreichsten der Geschichte. Skibergsteiger Silvano Wolf sorgte am Freitagvormittag mit Bronze im Vertical für die 14. Medaille des Youth Olympic Team Austria, die Bestmarke von 2015 (Vorarlberg und Liechtenstein) war somit geknackt.
Es war eine Medaille mit Ansage. Coach Georg Wörter sagte kurz vor dem Start des Burschen-Rennens: „Silvano ist heiß!“ Die Temperaturen konnten damit nicht gemeint sein, schließlich herrschten in Forni di Sopra -5 Grad Celsius. Kalt war Wolf trotzdem nicht, schließlich legte er gleich zum Start des Rennens (Massenstart) mit einem Sprint los, um an die Spitze des Feldes zu gelangen. Im Spitzenfeld sollte er sich bis zum Rennende halten.
„Es ist von Beginn an super gelaufen. Ich habe mich schon die ganze Woche gut gefühlt, im Vertical waren die Chancen sicher am größten. Heute konnte ich es voll durchziehen, das Rennen ist perfekt gelaufen“, jubelte der 17-jährige Tiroler.
Steile Hänge, steile Karriere
Wolf ist im Skibergsteigen ein Quereinsteiger. Damit ist keine spezielle Technik, um in die Tourenski zu kommen, gemeint, sondern sein Karriereweg. Als Kind war er auf Alpin-Ski zu Hause und strebte eine Karriere als Skifahrer an. Wolf wagte jedoch nicht den Sprung nach Stams und begrub den Traum. Erst durch Zufall tat sich ein neuer Karriereweg auf.
Beim Skitourengehen mit seinem Vater und Freunden traf er vor etwas mehr als einem Jahr Weltcup-Starter Paul Verbnjak. Der Kärntner zeigte sich angetan von den Fähigkeiten Wolfs und legte ihm ein Sichtungstraining im Pitztal nahe. Dort wurde Wolf schließlich vom ÖSV entdeckt und durfte nur kurze Zeit später mit zur U18-EM in Spanien.
„Die Krönung der Woche“
„Unglaublich, wie sich das alles entwickelt hat. Ich liebe den Sport, habe das EYOF in vollen Zügen genossen. Die Rennen waren perfekt organisiert, rundherum hat alles gepasst. Im Team haben wir ohnehin eine großartige Stimmung. Die Medaille ist die Krönung dieser Woche“, strahlte Wolf.
Gold ging an den Italiener Erik Canovi, der sich vor seinem Landsmann Marcello Scarinzi durchsetzen konnte. Elias Peer schaffte als 20. ein starkes Ergebnis, auch Simon Widmoser (27.) und Sebastian Steiner (32.) waren mit ihren Leistungen zufrieden. Bei den Mädchen belegte Fahnenträgerin Emma Albrecht als beste Österreicherin Rang 15, Nele Kurz wurde 20. und Eva Weigl landete auf Platz 27.
Coach Georg Wörter zog zufrieden Bilanz: „Bei der olympischen Premiere unserer Sportart, bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne, hat Nils Oberauer auf Anhieb Bronze geholt. Jetzt bei der EYOF-Premiere haben wir erneut eine Medaille geholt. Hoffentlich setzt sich dieser Trend auch bei der Olympia-Premiere 2026 in Mailand und Cortina fort. Ich bin stolz auf alle Mädels und Jungs, wie sie sich hier präsentiert haben, war sehr cool.“