Zum Erfolg gepusht
Für Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer verläuft die Vorbereitung seit den Staatsmeistertiteln im Juni auf der Straße und im Zeitfahren wie „im Bilderbuch. Ich war nie krank, hatte keine Probleme in den Wochen danach.“ Das war nicht immer so, der Start in diese Saison war von Problemen, Krankheiten und einem Sturz geprägt. Deshalb ist ihre Freude, sich wieder für die Olympischen Spiele qualifiziert zu haben, groß.
„Ich hoffe, dass ich die Leistung am Tag, wo es darauf ankommt, abrufen kann“, sagt die 33-Jährige, die sich oft mit Kollegin Christina Schweinberger bei Meisterschaften duelliert. „Wir bringen uns immer voll ans Limit und es zählt wirklich immer jede Sekunde. Es pusht uns beide aber auch extrem.“
studium
Paris kennt Kiesenhofer sehr gut, dort absolvierte sie ihr Doktorratsstudium und hatte ein paar Wochen einen wissenschaftlichen Aufenthalt.
Das Einzelzeitfahren ist ihre Lieblingsdisziplin. „Es ist einfach besser planbar als ein Straßenrennen und man kann sich sehr spezifisch auf diese Disziplin vorbereiten. Wenn man aber im Zeitfahren fit und in Form ist, dann ist das aber sicherlich auch kein Nachteil für das Straßenrennen. In diesem wird es aber dann sehr auf die Renndynamik drauf ankommen, aber auch auf unsere Teamtaktik, die wir aber erst vor Ort abklären werden“, erzählt die hauptberufliche Mathematikerin.
Lieblingsdisziplin
Am Material-Setup habe sich nichts mehr geändert. Das Rad sei sehr schnell, wie Kiesenhofer bei den Meisterschaften feststellen konnte. Für Paris ist sie voll fokussiert und schaue nur auf sich selbst. „Mit dem Olympiasieg hat sich für mich vieles verändert. Bis zum Ende des Straßenrennens in Tokio hatte ich eigentlich meine Ruhe gehabt. Mein Ziel war es ja auch dort im Zeitfahren anzutreten, aber ich verpasste 2019 die Qualifikation dafür knapp. Die Goldmedaille im Straßenrennen hat mir dann nicht mehr so viele Gedanken gelassen, aber ich bin sehr froh, dass ich nun in Paris auch in meiner Lieblingsdisziplin am Start stehe.“
Für Kiesenhofer wäre das Podium ein absoluter Traum. „Die Voraussetzungen sind sehr gut und ich hoffe auf ein richtig gutes Rennen. Die Herangehensweise an die Spiele habe ich ähnlich wie in Tokio gewählt. Ich weiß, was ich brauche, welche Voraussetzungen mich erwarten und bin dann in die Simulation gegangen.“