Österreich verbucht bei den Europaspielen in Minsk Medaille Nummer 4 und die bereits zweite Medaille im Judo (nach Bronze für Stephan Hegyi in der Kategorie + 100 kg). Das ÖJV-Mixed-Team schlug u.a. Mannschafts-Europameister Deutschland, Serbien und im Kampf um Bronze die Niederlande. Gold ging an Russland, Silber holte sich Portugal.

"Einfach cool", strahlte Lukas Reiter, der den entscheidenden Punkt zum 4:2-Erfolg geholt hatte. "Eine historische Medaille für den Österreichischen Judo-Verband. Im Team-Bewerb haben wir das letzte Mal vor 30 Jahren, genauer 1989 in Wien mit den Damen, eine EM-Medaille geholt", jubelte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. Per Skype war Olympia-Medaillengewinner Ludwig Paischer (aus Tokio) der erste Gratulant.

"Diese Team-Medaille zählt enorm viel. Bernadette Graf hat die Weltranglisten-Nummer 1 Guusje Steenhuis besiegt. Auch der Erfolg von Marko Bubanja gegen Jesper Smink kann sich sehen lassen", schwärmten die Bundestrainer Marko Spittka und Patrick Rusch unisono. "Dass ich hier zwei Medaillen hole, hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich bin richtig stolz aufs Team, obwohl ich persönlich heute ohne Sieg geblieben bin. Ich habe alles gegeben, war von meinen Kämpfen gestern noch müde", gab der doppelte Bronzemedaillen-Gewinner Stephan Hegyi zu. "Das ist unglaublich. Ich habe 2003 meine erste Einzel-Medaille geholt, aber so etwas hab' ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Mit dem Mixed-Team Bronze zu gewinnen, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Dieser Erfolg ist nicht hoch genug einzuschätzen", jubelte die 39-jährige Sabrina Filzmoser.

Die EM-Bilanz von Sportdirektor Markus Moser fällt trotzdem gemischt aus: "Das Ende der Einzelbewerbe war für uns versöhnlich. Stephan Hegyi hat eine wirklich starke Leistung gezeigt Das stimmt bei ihm - im Hinblick auf die WM in Tokio Ende August - mehr als positiv. Mit dem restlichen Abschneiden kann man nicht zufrieden sein. Die Einzelleistungen entsprechen nicht unserer Erwartungshaltung . Es gibt noch einiges zu tun bis zu den Weltmeisterschaften bzw. bis zu den Sommerspielen 2020 in Tokio."

Sehr hoch schätzt Moser den Erfolg im Mixed-Team-Bewerb ein: "Diese Medaille ist absolut historisch. Dass man in der Vorrunde Team-Europameister Deutschland schlägt, gleich danach Serbien und im Kampf um Platz 3  die Niederlande in Bestbesetzung - das ist einfach überragend."