Polleres Punktlandung
Eine Ministerin, hunderte Fans und Kinder des Judoclubs Wimpassing, großer Medienrummel, begleitet von Live-Musik! Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Michaela Polleres wurde Montagmittag bei ihrer Ankunft am Flughafen Wien-Schwechat ein großer Empfang bereitet.
Pünktlich um 11:50 Uhr setzte der Airbus A 320 der Austrian Airlines mit der Flugnummer OS 412 nach 1:49 Stunden Flugzeit von Paris auf der Landebahn des Wiener Flughafens auf. Mit an Bord wertvolles Übergepäck in Form der Olympia-Bronzemedaille von Michaela Polleres. Für die Judoka hatte es schon während des Flugs Applaus gegeben, nach der Landung wurden noch Erinnerungs-Fotos für die AUA-Crew geschossen. Wenig später brandete großer Jubel in der vollbesetzten Airport-Ankunftshalle für die 27-jährige Niederösterreicherin auf. Das Ensemble der Gardemusik des österreichischen Bundesheers und eine Abordnung von Musikvereinen aus der niederösterreichischen Gemeinde Ternitz, der Heimat von Michaela Polleres, spielten live auf.
Die Gewinnerin von bislang zwei Olympiamedaillen war sichtlich gerührt: „Es ist unglaublich, es sind so viele Leute da, es freut mich irrsinnig, es ist voll cool und schön! Es war bei meiner Ankunft aus Tokio vor drei Jahren mit der Silbermedaille auch viel los, aber das heute übertrifft alles. Und der Bürgermeister aus Ternitz hat auch schon angekündigt, dass es daheim weitergeht. Es wird sicherlich eine lustige Heimfahrt.“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die die Kämpfe von Michaela Polleres im ORF verfolgt hatte, ließ es sich nicht nehmen der erfolgreichen Heeressportlerin persönlich zu gratulieren: „Ich bin begeistert, dass wir die Frau Zugsführer hier direkt empfangen haben dürfen, mit einer Medaille im Gepäck. Das war eine grandiose Leistung, die uns alle stolz macht!“
"Team als Ganzes performt"
Judo-Präsident Martin Poiger war die Freude über den Empfang anzusehen: „Es ist wunderschön, dass wir hier am Flughafen, wie nach den beiden Medaillen in Tokio, wieder mit einem so großen Bahnhof empfangen werden. Die Michi hat uns medaillenmäßig herausgerissen, wobei ich finde, dass unser Team als Ganzes in Paris performt hat: Sechs Athelt:innen, fünf Debütant:innen, fünf von sechs haben zumindest einen Kampf gewonnen und die Michi hat unglaublichen Druck gehabt, wollte Gold gewinnen, hat sich nach dem schwierigen Semifinale noch einmal motiviert und Bronze gewonnen. Einfach toll! Danke an das gesamte Trainer:innen- und Betreuer:innen-Team! Es ist nicht selbstverständlich bei Olympischen Spielen, wo 122 Nationen am Start stehen und sich nur die besten 17 in jeder Gewichtsklasse qualifizieren, so konstante Leistungen zu zeigen. Auch wenn Glück dazugehört, ist das kein Zufall, sondern schon das Ergebnis harter gemeinsamer Arbeit!“
Adi Zeltner, Cheftrainer des Judo-Klubs JC Wimpassing für den Michaela Polleres startet, jubelte im Interview: „Die Michi ist keine gewöhnliche Sportlerin, sie ist eine Ausnahmeathletin: sie bleibt cool, wenn andere die Nerven wegschmeißen. Ich kenne sie, seit sie neun Jahre alt ist und gemeinsam mit Aaron (Anm. Fara) in einer Trainingsgruppe bei uns im Klub angefangen hat. Ich arbeite eng mit Chef-Trainerin Yvonne Bönisch zusammen und wenn eine Gegnerinnen-Analyse aufgeht, schlägt mein Herz höher. Als Michi mit Silber aus Tokio heimgekommen ist, haben 80 Kinder bei uns im Klub angefangen, die himmeln sie alle an, eifern ihr nach. Ich bin glücklich, dass Michi uns weiterhin aktiv erhalten bleibt, weil sie ja schon angekündigt hat, dass sie bis LA weitermachen will, um dort Gold zu holen!“
Ternitz plant Überraschung
Auch Christian Samwald, Bürgermeister der Stadtgemeinde Ternitz, war euphorisch: „Es ist unglaublich, was sie erreicht hat! Bei zwei Olympischen Spielen eine Medaille zu erringen, haben bislang ganz wenige geschafft, da sind wir sehr stolz darauf. Michi war schon bei der Verabschiedung bei uns im Rathaus so fokussiert, ich habe gewusst, dass sie mit einer Medaille wiederkommt. Es ist unglaublich toll für die ganze Stadt. Ihre Oma hat schon vor zwei Wochen zu mir gesagt, Sami, wenn die Michi was reißt, fahren wir wieder zum Flughafen. Für uns ist es das Mindeste, was wir als Stadtgemeinde tun können, und daheim beim Empfang in Ternitz ist noch die eine oder andere Überraschung geplant!“