Da staunten die Kinder im „Ski-Märchenland“ von Vuokatti nicht schlecht, als die österreichischen Alpin-Betreuer ein letztes Mal einen Jubelschrei hören ließen.

Grund war das rot-weiß-rote Ski-Märchen im abschließenden Parallel-Slalom der Mädchen. Im rein österreichischen Finale setzte sich Victoria Olivier in einem Hundertstel-Krimi gegen Teamkollegin Natalie Falch durch.

Die Freude bei der Vorarlbergerin über Gold, ihre insgesamt dritte EYOF-Medaille nach Slalom-Bronze und Gold im Mixed-Team, war riesengroß.

„Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich hier drei Medaillen gewinne, hätte ich das für einen Scherz gehalten. Super-cool, dass es wirklich so ausgegangen ist.“

Immer locker bleiben

In der allerletzten Ski-Entscheidung – für die Burschen war in der Früh bereits im Viertelfinale Schluss – vertraute die 17-Jährige auch auf das zuvor in Finnland getankte Selbstvertrauen.

„Ich war heute ziemlich locker, habe mir gesagt: Entweder es funktioniert oder eben nicht. Zum Glück hat es noch einmal richtig gut funktioniert.“

Im Finale machte es die nun erfolgreichste heimische Athletin bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen noch einmal spannend, hatte nach einem schweren Fehler kurz vor dem Ziel gerade die Skispitze vorne. „Die fast noch größere Leistung als der Sieg war, dass ich überhaupt im Lauf geblieben bin“, so Olivier.

Spektakuläres Finale

Es war eine Parallel-Show mit Ansage. „Wir wollten dem Publikum noch einmal ein Spektakel bieten – und da war wirklich alles dabei“, strahlte auch Natalie Falch, die nicht nur im Finale nicht den besten Start erwischte.

„Im ersten Duell hatte ich keine Partnerin, dadurch konnte ich nicht gleich Adrenalin aufbauen. Aber schlussendlich hat es gut gepasst“, freute sich die Tirolerin über ihre zweite Medaille im hohen Norden.

Keine Spur von Ärger über die so knapp verpasste zweite Goldene. „Ich habe Silber gewonnen, nicht Gold verloren. Dass ich aus Vuokatti mit zwei Medaillen heimkomme, ist einfach wunderschön. Auch weil es für mich das erste Mal war, dass ich olympische Luft schnuppern durfte – und hoffentlich nicht das letzte Mal.“

Die Medaillen werden heute Abend im Rahmen der Schlussfeier auf der Medal Plaza übergeben.