Der große Sprung. Schon immer war es ein Traum von Trampolinspringer Benny Wizani. Begonnen hat alles im Kindesalter in Tulln. Auf der Freizeittrampolinanlage am Donauufer absolvierte er kurz nach seinen ersten Schritten seine ersten Sprünge. In den letzten Jahren ist viel passiert und für den 23-Jährigen, der bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires 2018 bereits Bronze gewinnen konnte, ging es steil bergauf. Im März dann der große Rückschlag – ein Kreuzbandriss im rechten Knie stellte Wizani auf eine große Probe und ließ den Olympia-Start lange wackeln. Am Montag zeigte sich der Trampolinspringer bei einer Pressekonferenz im Austria House im Pavillon Montsouris gesprächig.

„Die ersten zwei Tage war ich hier ziemlich im Stress und bin gar nicht richtig dazu gekommen, meinen Koffer auszupacken. Ein Termin hat den anderen gejagt, aber jetzt ist alles gut und ich bin wirklich angekommen“, sagt Wizani, der sich auf einen Wettkampf in einer gut gefüllten Halle freut. „Ich kann das während dem Wettkampf gut ausblenden, aber beim Hineingehen nimmt man das schon wahr und genießt den Moment.“

Gute Laune, coole Fotos. Benny Wizani besucht das Austria House.

Die Frage, die die anwesenden Medienvertreter:innen beschäftigte: wie geht’s dem Knie? „Ich hatte tatsächlich Glück im Unglück, weil das Kreuzband isoliert gerissen ist. Nach Rücksprache mit Ärzten und anderen Athlet:innen sind wir zum Entschluss gekommen, dass es ohne Operation geht. Wir haben auf eine konservative Reha gesetzt – das haben wir sehr gut hinbekommen. Mein Vorteil war, dass ich sehr gute muskuläre Voraussetzungen habe. Mit gezieltem Krafttraining haben wir uns eine passable Situation erarbeitet“, so der 23-Jährige. Der Nachsatz: „Zu holen gibt es für mich hier wohl nicht so viel. Es ist eine große Erleichterung, dass ich hier dabei sein kann. Das war das Ziel, auf das habe ich hingearbeitet. Mental war das eine Challenge, aber ich bin in kein Tief gekippt. Ich hatte gute Unterstützung und wusste, worauf ich in dieser Phase mein Augenmerk legen musste.“

Jetzt gilt es nur noch die passende Übung für die Olympia-Premiere zusammenzustellen: „Wir entscheiden gemeinsam. Aber ich denke, ich werde mit deinen oder anderen Entscheidung nicht zufrieden sein werde. Mein Ego ist halt doch sehr groß. Ich bin an dem Punkt, wo ich sage, ich möchte irgendetwas gutes springen. Wenn mir zehn passable Sprünge gelingen, bin ich richtig fein damit. Ich hoffe, dass sich 90 Prozent Benny Wizani ausgehen – für ein Finale wird es wohl schwer.“

Wizani hat Lust auf Olympische Spiele, wenig verwunderlich, dass der 23-Jährige schon die nächste Olympiade im Blick hat. „Ich möchte einen weiteren Zyklus machen, die Chance stehen gut. Die Weltspitze ist aktuell sehr jung, daher gehe ich davon aus, dass es für Los Angeles in vier Jahren die gleichen Athlet:innen oben stehen werden. Für mich wäre es gut, weil ich weiß, ich habe es in diesem Rahmen schon geschafft, mich zu qualifizieren.“