Super-Adler 2.0
Der Traum vom Fliegen. Er hat Stephan Embacher schon früh gepackt. Im zarten Alter von vier Jahren stand er das erste Mal beim „Goldi Cup“ am Start, zwei Jahre später kam er zum Kitzbüheler Skiclub. Sein Talent wurde schnell entdeckt – nun geht es darum, den Sprung in die Weltspitze zu schaffen.
Embachers Stärke ist die Flugphase. „Stephan ist ein guter Flieger. Er steht natürlich erst am Anfang seiner Entwicklung, aber in seiner Altersklasse gehört er zu den Besten europaweit“, lautete vor geraumer Zeit die Einschätzung eines Mannes, dessen Name im Wörterbuch unter „Skisprung-Expertise“ zu finden sein könnte: Werner Schuster. Der ehemalige Erfolgscoach des deutschen Nationalteams beobachtete Embacher, und dessen Teamkollegen, in seiner Funktion als Trainer in Stams täglich.
Großes Vorbild
Das Flug-Gefühl verbindet Embacher auch mit seinem großen Vorbild: Gregor Schlierenzauer. „Schon als Kind war ich ein Fan von ihm, er war ein Ausnahme-Springer. Jeder junge Athlet träumt davon, ähnlich erfolgreich wie er zu sein.“
Bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen in Friaul-Julisch Venetien (ITA) will Embacher einmal mehr zeigen, dass er in seiner Altersklasse zu Europas besten Springern zählt. Genauer gesagt in Slowenien, finden die Skisprung-Bewerbe beim EYOF doch in Planica statt. „Die Vorfreude ist schon seit einiger Zeit groß. Spätestens wenn wir das erste Mal auf der Schanze trainieren, werden wir schon ein bisschen nervös sein“, so Embacher. „Aber die Vorfreude überwiegt!“
Träumen ist erlaubt
Seine Herangehensweise ist klar: „Ich nehme mir vor, mit dem Team eine gute Platzierung zu machen und mindestens eine Medaille mit nach Hause zu nehmen. Wir verstehen uns alle gut, weil wir uns alle sehr ähnlich sind. Wir pushen uns gegenseitig stark im Training und können voneinander profitieren.“
Die Formkurve zeigt jedenfalls nach oben. Dreimal schaffte er es in dieser Saison im Alpen Cup auf das Podest, vor einer Woche gelang ihm in Eisenerz der erste Sieg. Beim EYOF will Embacher einen weiteren Schritt auf dem Weg zu seinen großen Zielen machen: „Langfristig würde ich gerne in den Weltcup kommen und Medaillen bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewinnen.“ Frei nach dem Motto: Träumen muss erlaubt sein.