"Das macht etwas mit einem"
Die besinnliche und ruhige Weihnachtszeit ist definitiv vorbei. Davon kann auch Meghann Wadsak ein Lied singen. Am Mittwochvormittag war die 16-jährige Wienerin noch bei der Weltcup-Qualifikation, es war ihr erster Weltcup-Bewerb, der Skispringerinnen in Villach im Einsatz, ehe es nach Salzburg zur offiziellen Einkleidung vor den Olympischen Jugendspielen in Gangwon ging.
„Der Tag war etwas stressig. Auch wenn ich in Villach die Qualifikation für den Hauptbewerb verpasst habe, bin ich mit meinem Sprung zufrieden. Ich werde versuchen, dass ich es am Donnerstag im zweiten Bewerb besser mache. Das Debüt ist immer etwas ganz Besonderes und bleibt in Erinnerung“, berichtet Wadsak, die ihre Stärken in der Flugphase hat, und ergänzt: „Der Ausflug nach Salzburg hat sich definitiv ausgezahlt. Ich habe nicht gerechnet, dass wir so viel Ausstattung erhalten. Ich bin überwältigt. Die fünf Ringe machen etwas mit einer Sportlerin und der Gedanke, dass ich Österreich in Südkorea repräsentieren darf, erfüllt mich schon jetzt mit großem Stolz.“
Am Abend ging es für die 16-Jährige wieder zurück nach Villach, um sich für den zweiten Bewerb vorzubereiten. Auch wenn Wadsak von Springen zu Springen denkt, hat sie die Olympischen Jugendspiele bereits im Hinterkopf: „Die Vorfreude ist schon richtig groß. Ich will dort gute Sprünge zeigen, das ist mein Hauptziel. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und bin optimistisch, dass wir eine coole Zeit haben werden.“
Mit drei älteren Brüdern, die ebenfalls das Skispringen als ihre favorisierte Sportart auserkoren haben, war früh in Stein gemeißelt, dass die Wienerin nicht aus der Reihe tanzen wollte. „Ich liebe dieses Feeling. Es ist einfach das Coolste, was man sich vorstellen kann. Es macht einfach mega Spaß. Ich war immer schon mit meinen Brüdern unterwegs und wollte Skispringen unbedingt probieren. Ich war glaub ich, als ich das erste Mal springen durfte, das glücklichste Mädchen auf der Welt. Diese Freude und die Begeisterung sind mir bis heute geblieben. Ich sehe mich auf einem sehr guten Weg und will es bis ganz nach oben schaffen“, so Wadsak, die als schüchterne aber extrem ehrgeizige Person gilt. Besonders angetan ist die Zukunftshoffnung von der Kanadierin Alexandria Loutitt und der Japanerin Yuki Ito, die vor allem mit ihrem mit ihrem Stil punktet.
„Fühle mich gut aufgehoben“
Bei ihrer Teamkollegin Sara Pokorny ist die Vorfreude ebenfalls sehr groß und das Kribbeln macht sich langsam, aber doch bemerkbar. „Für uns alle ist das gerade eine besondere Phase und wir haben die Einkleidung sehr genossen. Wir sind eine coole Gruppe und freuen uns, dass wir die Möglichkeit bekommen, die ersten olympischen Erfahrungen zu sammeln. Ich will mir da aber keinen zusätzlichen Druck machen. Ich habe mir vorgenommen, es als ganz normalen Bewerb zu sehen und mich da nicht auf etwas zu versteifen“, erklärt die 15-jährige Wienerin, die ihre Sportlerinnenkarriere als Turmspringerin gestartet hat. Durch ein gewonnenes Probetraining ist dann die Liebe zum Skispringen entstanden. „Im Springen war ich immer schon gut, das hat mir einfach getaugt. Irgendwann hatte ich im Turmspringen das Gefühl, es geht nicht mehr so weiter, wie ich es gerne gehabt hätte. In meiner jetzigen Sportart bin ich gut aufgehoben und liebe es weit zu springen. Das erfüllt mich“, so Pokorny, die das Schigymnasium Stams besucht und in der Zukunft Jus studieren möchte.
Eines ist jedoch klar: Sowohl Wadsak als auch Pokorny wollen die Plattform der Olympischen Jugendspiele für sich nutzen und wertvolle Erfahrungswerte für ihre weitere Karriere sammeln.