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Goldene Momente für die Ewigkeit

Donnerstag, 24. September 2020

Am 24. September 2000 surfte Christoph Sieber in Sydney zum Olympiasieg.

Nach der Triumphfahrt des Oberösterreichers gab es nur noch drei österreichische Athletinnen und Athleten, nämlich Triathletin Kate Allen und die doppelt vergoldeten Segler Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, die im Sommer über Olympia-Gold für Österreich jubeln konnten.

„Das wird sich in Tokio hoffentlich ändern“, lacht Sieber, der mit Jubiläen nicht viel anfangen kann. Erst recht nicht, wenn es um sein eigenes geht. So meinte er 2010 in einem Interview: „Ehrlich gesagt, ich hätte es vergessen, dass es jetzt genau zehn Jahre her ist.“

Vergessen war diesmal nicht möglich, die Kolleginnen und Kollegen von Olympic Austria hatten den Sportdirektor mit einer kleinen Feierlichkeit überrascht.

"Perfektes Glücksgefühl"

Fragt man den heute 49-Jährigen – ja, das nächste Jubiläum ist nicht mehr weit weg – nach seinen Erinnerungen an die goldenen Tage von Sydney, so ist da vor allem jener Augenblick in Erinnerung geblieben, als er über die Ziellinie fuhr.

„Das war die totale Leichtigkeit, keine Gedanken, ein Nichts im Kopf – einfach das perfekte Glücksgefühl.“ Und das Ende einer langen olympischen Reise, die für Sieber bereits 1984 begann. „Nachdem ich im Fernsehen diese unglaubliche Eröffnungsfeier der Spiele in Los Angeles gesehen hatte, wollte ich unbedingt zu Olympia.“

Acht Jahre später surfte er in Barcelona als junger Wilder mit Platz 5 hauchdünn an Edelmetall vorbei. „Es waren über weite Strecken der Regatta super Bedingungen mit gutem Wind, ich war knapp an einer Medaille dran. Ausgerechnet in der letzten Wettfahrt war aber fast gar kein Wind, und nachdem ich zu den schwereren Athleten gehört habe, war es das Todesurteil für die Medaille.“

Knapp gescheitert

Aber das olympische Feuer war entzündet. „Ich wusste, wenn das möglich ist, geht noch mehr“, bereitete sich Sieber auf Atlanta 1996 vor und schaffte die internationale Qualifikation ohne Probleme. Die nationalen Kriterien des ÖOC allerdings verpasste er um einen Punkt. Was in anderen Sportarten wenig ist, ist im Windsurfen nichts.

Trotz sensationeller Form und Appellen an das ÖOC wurde er nicht für die Olympia-Mannschaft nominiert. „Ich hatte zwei Optionen: entweder ich haue den Hut drauf, weil man sowieso an jemand scheitert, der keine Ahnung hat, oder ich entscheide mich für die Jetzt-erst-recht-Variante. Und so habe ich mit der Wut im Bauch eine Kampagne begonnen, analysiert, strukturiert und geschaut, dass ich alles zusammenführe, was ich gelernt habe.“

Mit dem Weg zur Medaille als Ziel. „Ich habe mir einen Plan für meine dritte Olympiade gemacht, dass ich jeden einzelnen Tag nütze, um mich so vorzubereiten, wie es einer Medaille würdig ist“, war der Gold-Coup von langer Hand geplant.

Go with the Flow

Und führte Sieber nicht nur über die Weltmeere sondern auch nach Obertauern, wo er im damaligen Olympia-Stützpunkt Seite an Seite mit Hermann Maier trainierte. Zweieinhalb Monate vor den Spielen testete er das Olympia-Material in Los Angeles, eineinhalb Monate vorher reiste Sieber nach Sydney.

„Ich hatte ein Zimmer am Bondi Beach, bin jeden Tag um 6 Uhr Radfahren gegangen und dann aufs Wasser. Aber je näher die Spiele gekommen sind, desto weniger bin ich am Brett gestanden sondern habe nur noch erhaltend trainiert, um möglichst frisch und ausgeruht, leicht und unbeschwert in diese Regatta zu gehen.“

Mit der klaren Vorgabe: „Ich genieße diese Spiele, egal wie es ausgeht.“ Und so war der Flow schon bei der Eröffnungsfeier da ( und dann auch in den Wettfahrten.

Der Rest … ein goldenes Kapitel österreichischer Sport-Geschichte – und schon bald nachzulesen im neuen Olympia Report!

 

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