"Papa unterstützt mich immer"
Der Name Schuster ist im Skispringen eine große Nummer.
Willy Schuster war einst Olympia-Teilnehmer, sein Sohn Werner war Weltcupspringer und anschließend jahrelang Nationaltrainer Deutschlands. Nun tritt Jonas Schuster in dritter Generation in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters, mit der Goldmedaille bei den Europäischen Olympischen
Jugend-Winterspielen in Finnland machte er international auf sich aufmerksam.
„Der Papa war immer eine riesengroße Unterstützung, steht mir immer zur Seite“, beschreibt Jonas Schuster die besondere Beziehung zu Vater Werner. „Aber gleichzeitig würde er sich nie einmischen. Ich soll mein Ding machen und den Trainern vertrauen.“
Vater und Großvater Skispringer
Diese Herangehensweise funktionierte in Lahti sehr gut. Auf der Normalschanze, auf der sich Stefan Kraft 2017 zum Weltmeister kürte, holte er sich mit zwei starken Sprüngen die Goldmedaille.
„Es waren zwei geniale Sprünge, ich habe mich hier von Beginn an auf der Schanze wohlgefühlt. Die Schanze hat eine gewisse Geschichte und ist sehr schön zu springen. Mir kommt hier sicher entgegen, dass ich im Absprung meine Stärken habe“, so der 18-jährige Tiroler.
Während sein Vater Werner den meisten Skisprung-Fans ein Begriff ist, wissen nicht viele, dass auch Großvater Willy ein begnadeter „Adler“ war. In den 1960ern gehörte der Vorarlberger zum Nationalteam und stand bei zwei Olympischen Winterspielen als Ersatzathlet im Kader.
Große Träume
„Durch den Papa bin ich sehr früh zum Skispringen gekommen. Ich war vielleicht sieben, acht Jahre alt, da wusste ich schon, dass ich Skispringer werden will“, erinnert sich Jonas Schuster. „Die ganze Zeit wollte ich nur springen und trainieren. Man musste mich eher bremsen.“
Die Goldmedaille beim EYOF sind ein Ansporn. Denn Schuster will mehr: „Es gibt noch einiges zu verbessern, vor allem in der Luft habe ich noch Potenzial. Ich muss weiter hart arbeiten, es ist noch ein langer Weg. Aber Träume darf man haben.“
Zunächst heißt es aber voller Fokus auf die restlichen zwei Bewerbe in Finnland. Mit dem Burschen-Teambewerb und dem Mixed-Teambewerb stehen noch zwei Entscheidungen an. Schuster: „Vielleicht kann ich die Medaillensammlung noch erweitern. Wir sind stark aufgestellt, die Chance besteht also.“
Einer der ersten Gratulanten nach dem Gold-Coup war übrigens Vater Werner: „Er hat mir eine Nachricht geschrieben, dass er stolz auf mich ist. Das war natürlich schön.“