„Ich schotte mich ab“
Schwimmer Felix Auböck wirkt fokussiert wie selten zuvor. Der 27-jährige Niederösterreicher zieht sein Programm vor dem ersten Bewerb der Olympischen Spiele Paris 2024 durch und will sämtliche Ablenkungen vermeiden.
„Es hilft, dass es meine dritten Spiele sind und ich das Leben im Dorf kenne. Jetzt freue ich mich einfach, dass es bald losgeht“, so der frischgebackene Europameister.
Bereits am Samstag, also am Tag nach der Eröffnungsfeier, wird es erstmals ernst. Über 400 m Freistil will Auböck nach den Heats (ab 11 Uhr) das Finale erreichen. Dieses geht noch am selben Tag um 20:42 Uhr in der Paris La Defense Arena über die Bühne.
In Tokio hatte er das vor drei Jahren geschafft, im Finale fehlten nur 13 Hundertstel auf eine Medaille. Längst abgehakt, der Niederösterreicher hat den Blick nach vorne gerichtet.
„War ein großes Glücksspiel“
„In erster Linie muss ich meine Leistung so gut es geht abrufen, den Rest kann ich nicht kontrollieren. Da muss man sehen, was passiert“, sagt er.
Obwohl Auböck dieser Tage im Tunnel ist, merkt man ihm eine gewisse Leichtigkeit und große Freude an. Dies waren nicht erst Folgen des Europameistertitels vor wenigen Wochen, sondern hängen mit seiner Rückkehr nach Österreich im Frühling 2024 zusammen.
„Ich kann in diese Olympischen Spiele ganz anders gehen als ohne den Wechsel. Ich starte mit einer Bestzeit, die ich vor vier Wochen geschwommen bin“, so Auböck, der zugibt, dass der Ortswechsel wenig Monate vor den Spielen riskant war. „Es war ein großes Glücksspiel. Ich wusste, worauf ich mich einlasse – aber ob es am Ende aufgeht, weiß man nicht. Seit April habe ich viel Spaß am Schwimmen und am Training, die Ergebnisse in Belgrad haben noch einmal für Aufschwung gesorgt.“
„ICH BIN SELBST ETWAS DISTANZIERTER“
Die ersten Eindrücke aus der Wettkampfhalle stimmen ihn positiv. „In den letzten Tagen geht es darum, ruhig zu bleiben. Es ist auch eine mentale Sache, das ist klar. Körperlich ist alles da, um gute Zeiten zu schwimmen.“ Wie es nach den 400 m weitergeht, ist offen. Auböck ist auch über 200 und 800 m qualifiziert, sagt aber: „Der Fokus liegt am ersten Tag, den Vorlauf über 200 Meter plane ich auch ein, dann sieht man weiter.“
Im Schwimmen ist bereits in den ersten Tagen der Olympischen Spiele viel los. Man kenne sich untereinander, der sonst sehr umgängliche Auböck setzt jedoch auf Abstand: „Ich bin selbst etwas distanzierter. Derzeit habe ich keine Lust, einen meiner direkten Konkurrenten zu sehen oder mit ihnen zu sprechen. Generell rede ich gerne mit allen Leuten, mit denen ich in Amerika, Deutschland oder England geschwommen bin, im Moment schotte ich mich aber ab und möchte wenig mit ihnen zu tun haben. Bis nach dem Wettkampf zumindest.“
MEDAILLENSPIEGEL
Key Facts Paris 2024
Zeitraum | 26.07.2024 - 11.08.2024 |
Sportarten | 32 |
Bewerbe | 329 |
Nationen | 206 |
Athlet:innen aus Ö. | 82 (W: 37, M: 45) |
Athlet:innen gesamt | 11.119 |