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Tool-Time im Olympiazentrum

Freitag, 26. März 2021

It'sTool-Time. Im Olympiazentrum Campus Sport Tirol Innsbruck setzt man seit langem auf den Einsatz innovativer Wearables und komplexer Trainingsgeräte für alle dort betreuten Spitzensportlerinnen und Spitzensportler. Ein Text vom Leiter des Olympiazentrums Ao. Univ.-Prof. Ing. Dr. Christian Raschner.

Ein nach aktuellen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführtes Training muss im Hochleistungssport, und somit auch im Olympiazentrum, zwingend die Einbeziehung neuester technologischer Hilfsmittel beinhalten.

Das Olympiazentrum konnte, durch Unterstützung des ÖOC, in den letzten Jahren vermehrt Produkte aus dem breit gefassten Bereich der Wearable Technologies sowie Mechatronic Driven Devices in das tägliche Training mit den akkreditierten Athletinnen und Athleten implementieren.

Diese Maßnahmen basieren auf fortlaufenden Recherchen der neuesten Entwicklungen von Wearables und beurteilt deren Einsatzmöglichkeiten im Spitzen- und Nachwuchssport. Der Einsatz dieser Wearables/Geräte führt zu einer stetigen Qualitätssteigerung des Trainings, zu einer optimierten Trainingssteuerung bzw. Verletzungsprävention und schlussendlich zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit in der jeweiligen Sportart.

Nachfolgend werden ausgewählte Wearables und mechatronische Trainingsgeräte beschrieben, um einen besseren Einblick in diese im Olympiazentrum verwendeten Tools zu bekommen.

Der Einsatz von mobiler Nahinfrarotspektroskopie (NIRS): Bei der Nahinfrarotspektroskopie handelt es sich um eine nichtinvasive Technologie, die es ermöglicht, die Sauerstoffkinetik in der Muskulatur aufzuzeichnen. Mit den neuen kabellosen Lösungen der Fa. Idiag (Moxy-Sensoren) ist es möglich, diese Messungen für Athletinnen und Athleten des Olympiazentrums zu nutzen.

Als Beispiel wird hier die Nutzung der Moxy-Sensoren zur Überwachung des Blutflusses in der beanspruchten Muskulatur in unterschiedlichen Sitzpositionen auf einem Zeitfahrrad mit einem am Olympiazentrum trainierenden Radsportler dargestellt. Durch diese Messungen konnten kleine Änderungen am Setup des Zeitfahrrades vorgenommen werden, welche einen besseren Performance-Output ermöglichten.

Der Einsatz von Druckmesssohlen zur verbesserten Rückführung von verletzten Athletinnen und Athleten am Active Motion: Im Spitzensport ist speziell nach Verletzungen der Einsatz von Wearables in Form von Feedback von Belastungen und Körperpositionen unverzichtbar. Hochsensible Druckmesssohlen der Firma Novel ermöglichen eine präzise Rückmeldung über die Belastung des rechten versus des linken Beins bzw. des jeweiligen Vorfußes und der Ferse. Über visuelle oder vibrierende Feedbackmuster kann der Trainierende auf unerwünschte Belastungsmuster aufmerksam gemacht werden. Asymmetrien der Extremitäten führen zu differenzierten Belastungsmustern, welche im Leistungssport fatale Auswirkungen mit sich bringen können. Das Foto zeigt eine Skirennfahrerin bei einer Feedback-Krafttrainingseinheit am Active-Motion Gerät im Olympiazentrum mit den eingelegten Druckmesssohlen. Das Active-Motion ist ein luftdruckbetriebenes Trainingsgerät, welches stochastische Kippbewegungen der Standplatten durchführt und somit ein einzigartiges Gleichgewichts- und stabilisationszentriertes Krafttraining ermöglicht.

Der Einsatz des Blood Flow Restriction Training: Blood Flow Restriction (BFR) basiert auf der Einschränkung des Blutflusses der zu trainierenden Muskulatur von Armen oder Beinen. Im Olympiazentrum verwenden wir das japanische Kaatsu System. Durch diese Maßnahme wird weniger Sauerstoff in die Muskulatur transportiert. Der Muskel ist demnach gezwungen, den nötigen Energiebedarf, der durch das Training entsteht, mit weniger Sauerstoff abzudecken. BFR kann im Sinne einer Variation im Krafttraining, für ein Hypertrophietraining aber auch für anaerobe, kürzere Belastungen verwendet werden.

Damit können verstärkte Trainingsreize auf den anaeroben Stoffwechsel in der betreffenden Muskulatur ausgeübt werden. Einen großen Einsatzbereich stellt auch das Rehabilitationstraining verletzter Athletinnen und Athleten dar, da durch die Reduzierung des Blutflusses bereits unter geringeren Lasten ein Hypertrophiereiz gesetzt, bzw. die Muskelatrophie gemindert werden kann. Es können also unter geringer mechanischer Belastung auf verletzte Strukturen, hohe Reize auf die Muskulatur ausgeübt werden.

Der Einsatz des Evolution 2.0 ein mechatronisch betriebenes Krafttrainingsgerät: Mit dem Evolution 2.0 steht unseren Athletinnen und Athleten ein weltweit einzigartiges mechatronisches Trainings- und Testgerät, welches in Kooperation mit dem Olympiazentrum entwickelt wurde, zur Verfügung. Dieses neuartige Trainingsgerät ist als rechts/links-beinunabhängiges System konstruiert, und besteht aus je zwei synchronisierten Servomotoren für die horizontale und vertikale Ebene, die mit Spindeln verbunden sind.

Der Evolution 2.0 über wird über ein Handterminal mit 6,5“-VGA-TFT-Display bedient. Zwei dreidimensionale Kraftmessplatten sind unter den Fußplatten integriert, um die Beinstreck- bzw. die Beinzugkräfte zu messen. Die Software erlaubt neben einer rein horizontalen und vertikalen Bewegungsrichtung auch Kreisbewegungen oder Stöße. Speziell die im schnellen Dehnungs-Verkürzungszyklus ablaufenden Stöße sind für gewisse Sportarten von großem Interesse. Die konzentrische oder exzentrische Stoßgeschwindigkeit kann dabei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgen, zudem die Anzahl an Stößen in eine Bewegungsrichtung. Athletenspezifische Aspekte des bilateralen Kraftdefizits sowie Asymmetrien der unteren Extremitäten lassen sich mit dem Evolution 2.0 hervorragend analysieren.

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