"Olympia hat eine besondere Magie!"
Große Emotionen, viel Freude und noch mehr Begeisterung am zweiten Tag des Kick-off für die Olympischen Jugend-Winterspiele in Gangwon (19. Jänner bis 1. Februar 2024). Innerhalb von nur drei Stunden wurden mehr als 80 Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen in Salzburg eingekleidet. ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel freute sich, dass das Bekenntnis zum Jugendsport Früchte trägt, Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm zeigte sich nicht nur vom Teamspirit im Youth Olympic Team Austria angetan.
„Gangwon, wir kommen“, schallte es einmal mehr über die Wiese unter dem Mönchsberg. Das Teamfoto bildet den traditionellen Abschluss der Einkleidung bei jedem Kick-off, so auch diesmal. Also schlüpfte die gesamte ÖOC-Delegation für die Olympischen Jugend-Winterspiele 2024 in die Millet-Winterbekleidung – inklusive Salomon-Winterschuhe, Eisbär-Haube und Reusch-Handschuhe. Für den winterlichen Rahmen sorgten die weißen Berggipfel im Hintergrund.
Arbeit trägt Früchte
Zuvor wurden die insgesamt 117 Mitglieder des Youth Olympic Team Austria eingekleidet, erhielten mehr als 50 Teile von elf Ausstattern im Wert von 3.800 Euro. „Wenn man sieht, mit welcher Freude die Athlet:innen auspacken, probieren und wieder einpacken, freut man sich automatisch mit. Das zeigt uns, dass die Arbeit, die wir in Jugendspiele stecken, Früchte trägt. Bei uns gibt es ein klares Bekenntnis für den Nachwuchs, der dieselbe Ausstattung erhält wie die Olympia-Stars – in Qualität und Quantität“, sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. In Richtung Ausstatter meinte der Vorarlberger: „Ein riesiges Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung. Ganz besonders freut mich, dass sich alle mit unserer Mannschaft identifizieren und sicher wieder mitfiebern werden.“
Mennel ist überzeugt, dass es auch wieder Grund zur Freude geben wird, so wie bei den Olympischen Winterspielen 2018. „Pyeongchang war für uns sehr erfolgreich. Ich denke an Anna Gasser, Matthias Mayer, David Gleirscher oder Marcel Hirscher, der sich dort seinen Traum vom Olympiasieger erfüllten konnte, aber auch an alle anderen österreichischen Medaillen. Und ich hoffe, dass wir mit unseren Nachwuchshoffnungen wieder solche Erfolge feiern können.“
Mit Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm, selbst passionierte Skifahrerin, gibt es eine prominente Daumendrückerin. Die Oberösterreicherin schaute am Donnerstag beim Kick-off vorbei und machte sich persönlich ein Bild von den finalen Vorbereitungen. „Ich freue mich irrsinnig, dass ich heute dabei sein darf. Österreich ist eine Wintersport-Nation und deshalb sind wir zurecht stolz auf unsere jungen Athlet:innen. Ihr seid die Zukunft des Sports“, meinte Plakolm, die sich auch und vor allem vom Teamspirit angetan zeigte. „Es war nicht nur die Begeisterung für den eigenen Sport spürbar, sondern auch für die Mannschaft und das gemeinsame Ziel, Österreich erfolgreich zu vertreten. Ich bin überzeugt, dass sich die Sportler:innen für die vielen Mühen und die harte Arbeit der letzten Monate und Jahre in Gangwon belohnen werden.“
Magie der fünf Ringe
Für Elisabeth Walch ist schon die Teilnahme eine Belohnung. Im Alter von 14 Jahren traf die Vorarlbergerin die Entscheidung, ihre gerade beginnende Alpin-Karriere zu beenden. „Schweren Herzens“, so Walch, „aber ich wollte in kein Internat und eine andere Möglichkeit gab es nicht.“ Doch die heute 16-Jährige bekam eine zweite Chance: „Nach einem Sichtungstag bin ich 2023 beim Skicross gelandet. Es ist ein super Gefühl, dass ich endlich wieder Rennen fahren kann – und dass ich mich jetzt sogar für Gangwon qualifizieren konnte, toppt sowieso alles. Olympia hat eine ganz besondere Magie, die will ich in den nächsten Tagen aufsaugen und wirken lassen.“
Emma Müller war im Vorjahr bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen mit dabei war, jetzt der zweite Olympia-Einsatz. „Beim EYOF konnten wir uns erstmals auf europäischer Ebene präsentieren, aber bei den YOG ist alles mindestens eine Nummer größer. Aber wir sind stolz, dass wir Österreich in Südkorea vertreten dürfen und freuen uns auf das Kräftemessen mit den besten Nachwuchsteams der Welt.“
Abgerundet wurde der Donnerstag von einer hochkarätigen Vortragsserie und dem „Chat with Champions“. Chef de Mission Christoph Sieber referierte über Olympische Werte, von Teamarzt Bernhard Unterkofler gab es Tipps für den richtigen Umgang mit dem Jetlag und Wärmemanagement an langen Wettkampftagen. Für wertvolle Inputs sorgten auch Ernährungsexpertin Judith Haudum und Florian Hoppel von NADA Austria.
"Der Spirit ist ganz anders"
Den emotionalen Schlusspunkt eines ereignisreichen Tages setzte Nicole Schmidhofer, die den rot-weiß-roten Talenten von ihren olympischen Erfahrungen berichtete. „Olympische Spiele sind eine andere Hausnummer, das beginnt beim Leben im Olympischen Dorf und endet beim Rundherum. Der Spirit ist ganz anders als bei Weltcup-Rennen, aber man kann sich darauf vorbereiten. Und wenn du erfolgreich sein möchtest, musst du damit umgehen können“, so die dreifache Olympia-Teilnehmerin, die aber nur 2010 in Vancouver und acht Jahre später in Pyeongchang starten durfte. Nicht aber 2014 in Sotschi: „Ich habe mich qualifiziert, war auch vom Kopf her bereit, um mit der Spitze mitzufahren, aber dann bin ich mit dem ersten Flieger heim. Seit damals weiß ich, dass der Spruch vom Dabei sein ein Vollschas ist. Es geht ja auch keiner fünf Jahre in die Schule, um bei der Matura dann nicht mehr dabei zu sein.“
Am Freitag bildet Inter.act den Abschluss des dreitägigen Kick-offs. Beim mittlerweile auch international vielbeachtete Motivations- und Medien-Workshop wird mit Coach Stefan Rosenauer am persönlichen Mindset und mit den Expert:innen des ÖOC-Medienteams an individuellen Social Media-, PR- und Interview-Skills gearbeitet.