"Der Rest der Welt schläft nicht!"
Wir schreiben den 12. März 2023. Simon Bucher qualifiziert sich beim International Swim Meet in Edinburgh als erster Athlet für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Bereits im Vorlauf über 100 m Butterfly knackte der Tiroler die Olympia-Norm, blieb 0,24 Sekunden unter der für Paris 2024 geforderten Zeit.
Im ÖOC-Trainigslager spricht der 23-Jährige über Heimvorteil in Belek, seinen Olympic Spirit und die Entwicklung im heimischen Schwimmsport.
Schwimmer Simon Bucher über …
… das olympische Kick-off in Belek: „Es ist extrem cool, dass dieses Olympia-Trainingslager erstmals stattfindet und so viele Sportler:innen hier zusammenkommen. In unterschiedlichen Trainingsphasen, aber bei uns Schwimmern ist es gerade ziemlich intensiv. Wir hatten heute Vormittag eine Krafteinheit und sind direkt dran Schwimmen gegangen. Aktuell trainieren wir hier zwei Mal zwei Stunden pro Tag im Becken. Ich arbeite aktuell am Stehvermögen, um auf den letzten 10 bis 15 Metern noch mehr Spritzigkeit reinzubringen.“
… die Bedingungen vor Ort: „Seit ich vor drei Jahren nach Linz gewechselt bin, habe ich schon viele Trainingslager gemacht. Gut die Hälfte davon hatten wir hier in Belek. Die Bedingungen in der Gloria Sports Arena sind perfekt. Das beginnt bei den Schwimmbecken – es gibt einen 50-m-Pool und ein 25-m-Becken outdoor und ein 50-m-Becken indoor – geht über die Kraftkammer bis hin zur Verpflegung und zum Bett, das auch wirklich top ist. Guter Schlaf ist bei einem Trainingslager wichtig, noch mehr, wenn die Intensität hoch ist.“
… Trainingsplan und Schwerpunkte: „Es sind viele andere Schwimmer dabei, auch zwei Vereine (Salzburg und Wien; Anm.) mit jungen Athlet:innen. Wir kennen uns untereinander, haben viel Spaß. Es ist außerdem extrem cool, dass Heiko Gigler mit seinem Trainer hier in Belek ebenfalls am Start ist, weil wir auch Staffel-Übergaben trainieren können. Die Staffel ist eines unserer großen Ziele für Paris 2024!“
… das erbrachte Olympia-Limit: „Es ist sehr fein, dass ich das Ticket theoretisch schon habe. Es könnten zwar noch zwei (österreichische; Anm.) Athleten schneller schwimmen als ich, aber das hoffe ich nicht. Das gibt mir die Möglichkeit, meine Vorbereitung im Frühling und dann auch unmittelbar davor frühzeitig zu planen. Wir haben bis dahin auch noch einige Großereignisse – es tut sich also relativ viel.“
… die Entwicklung im heimischen Schwimmsport: „Die letzten Jahre waren sehr positiv, vor allem in Österreich hat sich sehr viel getan. Und international gab es zuletzt wieder zahlreiche Welt- und Europarekorde. Das zeigt: der Rest der Welt schläft nicht. Speziell in meiner Disziplin. Früher war es ein Wunder, wenn jemand unter 51 Sekunden geblieben ist, jetzt muss man schauen, dass man damit ins Finale kommt.“
… die Olympischen Spiele Paris 2024: „Ich hoffe und glaube, dass die Spiele in Paris sehr cool werden. Tokio war ein Erlebnis, aber die fehlenden Zuschauer:innen waren ein Wermutstropfen. Meine Familie wollte in Tokio dabei sein, das war nicht möglich. Umso mehr freut es mich, dass ich in Paris auf ihre Unterstützung zählen kann. Und in Kombination mit der Sport-Begeisterung der Französ:innen wird es sicher ein Sport-Fest der Extraklasse.“