Blech-Pech am Geburtstag
Im Skatepark von Maribor war alles für eine Geburtstagsparty angerichtet. Nach einer starken Qualifikation ging Julia Placek als eine der Medaillenmitfavoriten in das Finale der besten acht Athletinnen. In den ersten beiden Runs kam die, seit heute, 17-jährige Niederösterreicherin im Vergleich zum Vortag nicht fehlerfrei durch. Besonders ärgerlich war der letzte Trick im zweiten Durchgang, den sie in der letzten Sekunde ihres Runs nicht stehen konnte. Ein Punkteabzug war die Folge.
In der alles entscheidenden Trick-Session – zwei von fünf Moves kommen in die Wertung – zeigte Placek wieder ihr Können und startete eine fulminante Aufholjagd. Vor der letzten Session lag das rot-weiß-rote Skateboard-Talent bereits auf Rang drei und hatte die Bronzemedaille in Griffweite. Doch im letzten Durchgang griff die Französin Cerise Michaud tief in die Trickkiste und zog im letzten Moment noch an der 17-Jährigen vorbei. Am Ende belegte die Österreicherin mit 116,37 Punkten den undankbaren vierten Platz. Auf das Podest fehlten am Ende knapp sechs Punkte. Gold ging nach einer richtig starken Perfomance an die Polin Weronika Choromanska mit 167,78 Punkten.
„Der vierte Platz ist auf den ersten Blick natürlich bitter, aber ich bin sehr stolz, was ich hier gezeigt habe. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich mit einem vierten Platz nach Hause fahre, hätte ich das sofort genommen. Für mich war es ein tolles Erlebnis und eine großartige Erfahrung. So viele Zuschauer haben wir normalerweise nicht. Was da im Skatepark los war, kann man nicht beschreiben – das habe ich noch nie erlebt. Das beflügelt uns einfach. Ich kann in vielen Bereichen sehr viel mitnehmen und habe gesehen, dass ich nicht nur ein sehr hohes Niveau abliefern kann, sondern auch international mithalten kann. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier in Maribor ein Teil von einem unglaublichen olympischen Event sein konnte“, nahm Placek Platz vier schon mit einer gewissen Gelassenheit.