Wie nah Sieg und Niederlage im Sport oft beisammen liegen, muss Andreas Kofler 2006 leidvoll erfahren. Der damals 21-Jährige verpasst bei den Olympischen Winterspielen in Turin den Sieg hauchdünn und liegt am Ende mit dem geringstmöglichen Abstand von 0,1 Punkten hinter Teamkollegen Thomas Morgenstern. Immerhin darf er zwei Tage später über den Olympiasieg mit der Mannschaft jubeln. Kofler lässt sich von diesem Rückschlag allerdings nicht aus der Bahn werfen und wird mit der Zeit im Weltcup immer stärker. Den endgültigen Sprung an die Spitze schafft er in der Saison 2011/12.
In dieser feiert der Tiroler nicht nur fünf seiner insgesamt zwölf Weltcupsiege, sondern auch seinen größten Erfolg: den Gewinn der Vierschanzentournee. Den Gesamtweltcup beendet er schließlich an dritter Stelle. Zu Beginn der Saison 2012/13 fährt Kofler noch einmal zwei Weltcupsiege ein, an die großen Erfolge kann er aber nicht mehr anknüpfen. Kofler rutscht schließlich 2017/18 in den Continental Cup ab und schafft die Rückkehr in den Weltcup nicht mehr. Im Mai 2019 gibt der ÖSV-Adler dann sein Karriere-Ende bekannt. Insgesamt erringt Kofler in seiner Laufbahn neun Medaillen bei Großereignissen, sieben davon glänzen in Gold (alle in der Mannschaft).