Geboren und aufgewachsen im Schatten des Hahnenkamms in Kitzbühel, verbringt Christl Haas schon als Kind viel Zeit auf den Skiern – auch, weil sie im Winter oft den Schulweg auf zwei Brettern meistern muss. Bald erkennt auch der Kitzbüheler Ski Club ihr außergewöhnliches Talent in der Abfahrt. 1960, im Alter von nur 17 Jahren, sichert sich Haas den Titel der österreichischen Juniorenmeisterin in der Abfahrt. Ihre beeindruckenden Leistungen auf internationaler Ebene, wie der Sieg beim Parsenn-Derby in Davos, lassen keinen Zweifel daran, dass sie zu den Besten ihrer Zeit gehört.
Mit nur 18 Jahren erobert sie bei den Weltmeisterschaften in Chamonix die Goldmedaille in der Abfahrt. Ein schwerer Sturz 1962 stoppt kurz ihren Höhenflug und zwingt sie zu einer Pause. Danach kehrt sie allerdings stärker denn je zurück und feiert zahlreiche Siege. Den Größten davon 1964. Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck holt sie Gold in der Abfahrt und beweist einmal mehr ihre Dominanz in dieser Disziplin. Trotz weiterer Erfolge entscheidet sich Haas 1968, im Alter von nur 24 Jahren, ihre Skier an den Nagel zu hängen. 2001 trauert die Skiwelt dann, als Haas während eines Urlaubs in der Türkei ums Leben kommt. Die 57-Jährige ertrinkt beim Schwimmen im Mittelmeer.