Manche Geschichten schreibt nur der Sport. Jene von Johannes Strolz ist eine davon. Der Sohn von Olympiasieger Hubert Strolz zeigte als Skifahrer in der Jugend auf, konnte sich aber nicht wirklich in der Weltspitze etablieren. Nach schwankenden Leistungen wurde er aus den ÖSV-Kadern gestrichen, musste sich Training und Material selbst finanzieren. Dabei lernte er, sich seine Ski selbst zu präparieren. 2022 wurde er für seine Hartnäckigkeit belohnt – und wie! Im Alter von 29 Jahren feierte Strolz in Adelboden seinen ersten Sieg im Weltcup – und das im 64. Rennen. Zuvor hatte er es nur ein einziges Mal in die Top-10 geschafft, Anfang 2020 beim Slalom in Madonna als Zehnter. Damit sprang er in letzter Sekunde auf den Olympia-Zug auf und durfte zu den Olympischen Winterspielen nach Peking.
Dort erlebte Strolz die besten Tage seiner Karriere. 34 Jahre nach seinem Vater Hubert krönte sich der Vorarlberger zum Olympiasieger in der Kombination. Damit aber nicht genug, holte sich der damals 29-Jährige im Slalom mit Silber ein weiteres Mal Edelmetall und krönte seine Olympia-Premiere mit Gold im abschließenden Teambewerb. „Ich denke, dass ich ein gutes Beispiel dafür bin, dass sich harte Arbeit auszahlt. Ich hoffe, dass ich vielleicht auch dem einen oder anderen Läufer Mut machen kann, dass er dranbleibt und seine Leidenschaft verfolgt, denn früher oder später kriegt man etwas zurück vom Sport.“