Julia Dujmovits

Zufall und Schicksal spielen in Julia Dujmovits‘ Leben schon früh große Rollen: Im Alter von fünf Jahren wird sie während eines Winterurlaubs zum ersten Mal mit dem Snowboard-Virus infiziert, mit 9 bekommt sie ihr erstes eigenes Snowboard. Mit elf stürzt sie sich in ihr erstes Rennen, mit 15 steht sie bereits im Weltcup-Rampenlicht. Dass sie dort aber überhaupt hinkommt, ist wiederum einem glücklichen Zufall geschuldet: Denn mit 12 entgeht sie nur knapp der verheerenden Brandkatastrophe in der Gletscherbahn Kaprun, bei der 155 Menschen ums Leben kommen. Dujmovits und ihr Bruder entscheiden sich im letzten Moment für die Gondel anstatt der Standseilbahn. 

Die Burgenländerin hadert lange mit diesem Schicksalsschlag, verwendet ihn aber auch als Antrieb. Als sie bei den Olympischen Winterspielen 2014 Gold im Parallelslalom holt, widmet sie ihren größten Triumph den verstorbenen Kollegen von Kaprun. Neben dem Olympia-Triumph gewinnt Dujmovits auch vier Weltcuprennen sowie zwei WM-Silber- und eine Bronze-Medaille. Vor allem Letztere kommt unerwartet. Nach den Olympischen Winterspielen 2018 beendet das Snowboard-Ass überraschend ihre Karriere, kehrt zwei Jahre später allerdings wieder zurück und sichert sich bei der WM 2021 nur wenige Monate nach ihrem Comeback den dritten Platz. Bei ihren dritten und letzten Olympischen Winterspielen wird Dujmovits starke Sechste, ehe sie sich 2022 dann endgültig aus dem aktiven Sport zurückzieht.