Michael Matt wuchs als jüngster der drei „Matt-Brüder“ in Flirsch in Tirol auf. Seine älteren Brüder Mario (Slalom-Olympiasieger 2014) und Andreas (Silber im Skicross 2010) lebten die Leidenschaft für den Skisport vor, der Nachzügler wollte es ihnen nachmachen. Dabei hatte Michael Matt großes Glück, er überlebte 2001 im Alter von acht Jahren ein Lawinenunglück. Laut eigener Aussage benötigte der Tiroler rund eineinhalb Jahre, um dieses Erlebnis zu verarbeiten. In seiner Jugend versuchte sich Matt in allen Disziplinen, ehe er sich für die beiden technischen entschied. Eine Entscheidung, die sich als richtig erweisen sollte. Im März 2017 gewann Matt sein erstes Weltcuprennen.
Ein Jahr später trat der jüngste der „Matt-Buam“, wie das Trio in Flirsch genannt wird, endgültig in die Fußstapfen seiner Brüder. Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang lag er im Slalom nach dem ersten Lauf auf Rang zwölf, carvte im Finale aber noch auf Rang drei und damit zur Bronzemedaille. Damit gelang der Familie Matt ein besonderes Kunststück bei Olympischen Spielen: Die drei Brüder konnten bei Olympischen Winterspielen einen kompletten Medaillensatz erringen: Bruder Mario gewann 2014 in Sotschi Gold im Slalom, Bruder Andreas 2010 in Vancouver Silber im Skicross. Im erstmals bei Olympischen Winterspielen ausgetragenen Mannschaftswettbewerb gewann Michael Matt im österreichischen Mixed-Team zusammen mit Stephanie Brunner, Manuel Feller, Katharina Liensberger, Katharina Gallhuber und Marco Schwarz mit der Silbermedaille hinter dem Schweizer Team seine zweite Medaille in Pyeongchang. Vier Jahre später kürte er sich in Peking im Teambewerb zum Olympiasieger, obwohl er ohne Einsatz blieb.