Olga Pall wurde in Niederösterreich geboren, übersiedelte als Dreijährige mit ihrer Familie nach Bischofshofen und im Alter von zwölf Jahren nach Hall in Tirol. Die Begeisterung für das Skifahren machte sich schon sehr früh bemerkbar. Zu Beginn der 1960er-Jahre gelangen Pall erste Erfolge bei Schüler- und Jugendrennen. 1965 feierte sie ihren ersten bedeutenden Sieg in der Abfahrt von Madonna di Campiglio, ein Jahr später wurde sie Zweite in der Kombination von Saint-Gervais-les-Bains.
Bis zur Olympia-Saison 1968 hatte die damals 20-Jährige noch kein Weltcuprennen gewonnen. Vor den Spielen feierte sie in Bad Gastein ihren ersten Weltcupsieg vor der regierenden Olympiasiegerin von Innsbruck 1964, Christl Haas. Auch ein Sieg in der alpinen Kombination von Val d'Isere war die Grundlage zur Nominierung ins Olympia-Aufgebot. Pall wurde in der Abfahrt zwar zu den Mitfavoritinnen gezählt, die internationale Fachpresse tippte aber auf die Französin Isabelle Mir. Diese lag nach ihrem Lauf auch in Führung, die Tirolerin konnte sie aber um fast eine halbe Sekunde abfangen, wurde Olympiasiegerin und gleichzeitig Weltmeisterin. „Damals bin ich nicht so gut gewesen, da hat unser Trainer gesagt, wenn die Pall noch einmal gewinnt, dann muss ein Wunder geschehen. Und das Wunder ist geschehen", erinnert sie sich. Schon zwei Jahre nach ihrem Olympiasieg beendete Pall ihre Karriere. Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und blieb dem Skisport eng verbunden. Bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1980 und Sarajewo 1984 war sie als Betreuerin des österreichischen Teams tätig. Von 1990 bis 2002 war sie Vizepräsidentin des Österreichischen Skiverbandes und später wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt.