Dem Ausdruck „seit Kindesalter“ verleiht Tanja Frank eine neue Bedeutung. Im Alter von zweieinhalb Jahren konnte die Tochter einer Segelschulbesitzerin alleine ein Boot in der Klasse Optimist steuern. Ihre ersten Regatten auf dem Neusiedlersee segelte sie mit fünf.
Ihrer früh gestarteten Segelkarriere blieb die heute 31-Jährige treu und konnte bereits viele Meilensteine feiern. 2013 übernahm sie zusammen mit ihrem Segel-Kollegen Thomas Zajac die Weltranglistenführung. Gemeinsam feierten sie auch einen ihrer wohl größten Erfolge, den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 im Nacra 17. Für diese Leistung wurde das Duo als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Ihre Teilnahme in Paris ist nach Rio 2016 und Tokio 2020 bereits ihre dritte.
Seit einigen Jahren segelt Tanja Frank erfolgreich mit Kollege Lukas Haberl im Nacra 17. Für Frank schließt sich nach der Nominierung für Olympia der Kreis: Wie schon beim Gewinn ihrer Olympiabronzemedaille vor Rio 2016 wird die 31-Jährige wieder auf einem Nacra 17 an den Start gehen. Der Katamaran hat allerdings in den letzten Jahren mehr als nur ein Facelifting verpasst bekommen: „Nach der Tokio-Kampagne hat es mich gereizt, dass der Nacra 17 – so wie ich ihn kannte – nicht mehr war. Das Boot ist ganz anders. Man kann es eigentlich nicht vergleichen. Wir fliegen praktisch über das Wasser, das ist schon ziemlich cool“, so die Seglerin.
Wie weit vorne sie bei den Olympischen Spielen Paris 2024 mitfliegen kann, wird sich weisen. An mangelnder Segelerfahrung fehlt es in den Gewässern vor Marseille im Boot von Tanja Frank jedenfalls nicht