Thomas Zajac bekommt das Olympia-Gen gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater, Jan Bartosik, war in Moskau 1980 selbst Olympionike. Das Ziel für Zajac, der ebenso wie sein Vater Segler werden will, scheint also früh klar.
Beinahe wäre es aber nichts mit der Segel-Karriere geworden, denn am 5. März 2009 verunglückt der Wiener bei einem Kletterunfall. Er bricht sich zwei Lendenwirbel, entgeht aber mit Glück einer Querschnittlähmung. Sein Comeback auf dem Wasser gibt der Segler während der Tornado-Weltmeisterschaft 2009 auf dem Gardasee. Dort gewinnt Zajac mit seinem Vorschoter Thomas Czajka sensationell die Silbermedaille.
Noch im Herbst 2009 wagen die beiden WM-Silbernen den Umstieg in die 49er-Jolle-Klasse. 2013 wechselt Zajac ohne seinen langjährigen Segelpartner in die neue olympische Bootsklasse Nacra-17. Weil der Katamaran bei den Olympischen Spielen Rio de Janeiro 2016 im Mixed gesegelt wird, holt er sich mit Tanja Frank eine Frau ins Boot. Ungewöhnlich ist die Konstellation, für die sich die beiden sofort entscheiden. Während Zajac den Steuermann gibt, müht sich die zierliche Frank als Vorschoterin ab.
Die beiden bilden ein kongeniales Duo, rangieren zwischenzeitlich sogar auf Platz eins der Weltrangliste. Bei den Olympischen Spielen Rio 2016 zeigt das österreichische Duo dann seine ganze Klasse. Frank/Zajac gewinnen Bronze und damit die zu diesem Zeitpunkt erste heimische Olympia-Medaille seit 2008.
Nach dem Olympia-Erfolg entscheidet sich Frank für einen Wechsel in den 49er FX, wo sie nun mit ihrer Jugendfreundin Lorena Abicht ein Team bildet. Zajac tut sich mit Barbara Matz zusammen und die beiden schaffen im Nacra 17 auf Anhieb die Qualifikaton für Tokio 2020, wo Zajac als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier agiert. Vor der japanischen Küste segeln die beiden schlussendlich als Elfte ins Ziel.