Nummer 1 in der Europa-Rangliste. Nummer 1 in Europa. Die Niederösterreicherin, die im Alter von zehn Jahren und beim Cricket („Ich habe als Mädchen genauso weit geworfen wie die Männer!“) ihre Liebe zum Werfen entdeckt hat, erfüllte sich in Rom ihren Traum von einer Medaille bei einem Großereignis. „Dass meine erste Medaille gleich aus Gold ist, damit habe ich nicht gerechnet.“ Spätestens jetzt haben ihre Konkurrentinnen die Speerwerferin ziemlich weit oben auf dem Zettel. Hudsons Zielsetzung hat sich dadurch nicht geändert: der Finaleinzug ist die realistische Vorgabe, auch wenn die ÖLV-Rekordhalterin und Trainer Gregor Högler wissen, dass alles möglich ist. Die Mission Medaille ist in drei Etappen geplant.
Schritt eins: die Qualifikation überstehen. Schritt zwei: im Finale für die Top-Acht und drei weitere Würfe qualifizieren. Schritt drei: voll attackieren und um die Medaillen mitkämpfen. Der Wurf selbst besteht übrigens aus zwölf Schritten. Hudson beginnt mit dem linken Fuß, nimmt mit acht Schritten Tempo auf, um nach einem Zwischenschritt mit drei Impulsschritten den Wurf auszulösen. „Ich merke schon beim Abwurf, ob der Wurf über die 60-m-Marke fliegt. Alles über 64 Meter ist ein guter Wurf, damit kommt man in die Nähe der Medaillen“, so Hudson, die sich nicht in die Rolle der Favoritin drängen lasst. Noch ist olympisches Edelmetall ein Traum, aber die Europameisterschaft hat gezeigt, wie schnell diese in Erfüllung gehen können.